Sportstars mit deutlicher Kritik nach Abtreibungsverbot

Berlin (dpa) - Angeführt von einer entsetzten Megan Rapinoe haben
sich amerikanische und auch internationale Sportlerinnen und Sportler
zum Abtreibungsverbot durch den Supreme Court geäußert. «Ich
wünschte, wir könnten heute über Fußball sprechen», sagte die 36

Jahre alte US-Fußballerin während einer Pressekonferenz der
Nationalmannschaft. «Es ist schwer, in Worte zu fassen, wie traurig
dieser Tag für mich und meine Mitspielerinnen ist», sagte sie mit
immer wieder stockender Stimme und den Tränen nahe: «Die Grausamkeit
ist der Punkt, denn das ist in keiner Weise pro Leben. Ich habe null
Vertrauen, dass meine Rechte vor Gericht gewahrt werden.»

Auch Tennisspielerin Coco Gauff zeigte sich enttäuscht. «Es fühlt
sich an, als würde sich Geschichte wiederholen», sagte die 18 Jahre
alte French-Open-Finalistin vor dem Tennis-Highlight in Wimbledon.
«Ich ermuntere Menschen weiter, ihre Stimme zu erheben und sich nicht
entmutigt zu fühlen, weil wir definitiv einen Wandel erreichen können
und hoffentlich wird das auch passieren.» Der 22 Jahre ältere
Superstar Serena Williams wollte sich vor Beginn des Rasen-Klassikers
zu dem Thema hingegen nicht äußern.

Basketball-Superstar LeBron James teilte bei Twitter einige
Kommentare zu der Entscheidung und deren Auswirkungen auf schwarze
Frauen. Der Profi von den Los Angeles Lakers kommentierte: «Es geht
absolut um Macht und Kontrolle.» Die Liga-Chefs der Männer- und der
Frauen-NBA veröffentlichten ein gemeinsames Statement. Frauen sollten
selbst die Entscheidungen über ihrer Gesundheit und Zukunft treffen.
Die Freiheit sollte geschützt werden, forderten sie.

Der politisch und im Kampf um Menschenrechte und gegen Unterdrückung
ohnehin sehr aktive Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton zeigte
sich «angewidert» vom Urteil. «Diese Entscheidung wird die
Schwächsten unter uns treffen», betonte der 37 Jahre alte Brite.