Obama: Freiheiten von Millionen attackiert - Aufruf zu Protesten

Washington (dpa) - Angesichts der Entscheidung des Obersten
Gerichtshofes gegen das liberale Abtreibungsrecht in den USA hat der
ehemalige US-Präsident Barack Obama zum Widerstand aufgerufen. «Heute
hat der Oberste Gerichtshof nicht nur fast 50 Jahre Präzedenzfälle
rückgängig gemacht, er hat die persönlichste Entscheidung, die jemand

treffen kann, den Launen von Politikern und Ideologen überlassen -
und die grundlegenden Freiheiten von Millionen von Amerikanern
angegriffen», schrieb Obama bei Twitter.

Obama teilte zudem einen Bild mit einem Text: «Schließt Euch den
Aktivisten an, die seit Jahren Alarm schlagen beim Zugang zu
Abtreibungen, und handelt. Steht mit ihnen bei einem örtlichen
Protest», hieß es dort. Seine Frau Michelle Obama schrieb: «Ich bin
untröstlich für die Menschen in diesem Land, die gerade das
Grundrecht verloren haben, fundierte Entscheidungen über ihren
eigenen Körper zu treffen.» Der Richterspruch müsse ein Weckruf vor
allem für junge Menschen sein.

Zuvor hatte der Supreme Court mit einer wegweisenden Entscheidung das
liberale Abtreibungsrecht des Landes gekippt. Der mehrheitlich
konservativ besetzte Supreme Court machte damit den Weg für strengere
Abtreibungsgesetze frei - bis hin zu kompletten Verboten in einzelnen
US-Staaten. Unter dem vorigen Präsidenten Donald Trump rückte der
Supreme Court deutlich nach rechts.