Bund will Flüchtlinge zukünftig schneller in Arbeitsmarkt integrieren

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will die Anerkennung beruflicher
Kompetenzen von Flüchtlingen in Deutschland beschleunigen. Das
machten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister
Hubertus Heil (beide SPD) am Freitag nach einem Gespräch mit
ukrainischen Geflüchteten in der Berliner Charité deutlich. «Wir
wissen, dass Perspektive, vor allen Dingen Integrationsperspektive,
kein Sprint ist, sondern ein Marathonlauf», sagte Heil. Nun gehe es
darum, schneller zu werden und Hürden beiseite zu packen.

«Man darf mit den Qualifikationen, die man mitbringt, in Deutschland
in seinem Beruf arbeiten», betonte Heil. Allerdings gäbe es in den
reglementierten Berufen - beispielsweise bei Ärztinnen und Ärzten -
ziemlich schwierige Verfahren in der Anerkennung. «Da müssen wir in
Deutschland besser und schneller werden», so der SPD-Politiker. Die
Bundesregierung arbeite daran, Anerkennungsverfahren voranzubringen.
Dies sei ohnehin für ein modernes Einwanderungsrecht notwendig.

Heute seien für die Berufsanerkennung in den unterschiedlichen
Berufen rund 1500 Stellen und Behörden zuständig. «Das kann so nicht

bleiben. Wir müssen da besser werden», räumte Heil ein.

Von den erwachsenen ukrainischen Geflüchteten seien rund 80 Prozent
Frauen, erläuterte Faeser. Ihnen wolle man eine Möglichkeit geben,
sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. «Wir sehen gerade hier in
der Charité, dass das ein Bereich ist, wo wir sehr viele Fachkräfte
brauchen», so Faeser.