G20 einigen sich auf permanenten Fonds zur Pandemiebekämpfung

Corona war nicht die letzte Pandemie - darin sind sich Experten auf
der ganzen Welt einig. Um künftigen Massenerkrankungen besser
vorzubeugen, wird nun ein permanenter Fonds eingerichtet. Geld sei
aber nur die halbe Lösung, heißt es von den G20-Staaten.

Yogyakarta (dpa) - Die G20-Staaten haben sich auf die Einrichtung
eines Fonds unter der Führung der Weltbank zur besseren Vorbereitung
auf künftige Pandemien geeinigt. Der Finanzvermittlungsfonds (FIF,
Financial Intermediary Fund) werde voraussichtlich gegen Ende des
Monats nach einer Vorstandssitzung der Weltbank aktiv werden, sagte
die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati am
Dienstagabend (Ortszeit) am Ende eines Treffens der G20-Finanz- und
Gesundheitsminister in Yogyakarta. Indonesien hat in diesem Jahr den
G20-Vorsitz.

Einige Länder, darunter Deutschland, Indonesien und Singapur sowie
die USA und die Europäische Union hätten bereits insgesamt 1,1
Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro) für den FIF zugesagt. «Ich
bin sicher, das ist erst der Anfang», sagte die Ministerin. Denn die
Pandemie sei noch nicht vorbei: In vielen Staaten, auch in
Indonesien, nähmen die Infektionszahlen wieder zu.

«Darüber hinaus unterstreichen die jüngsten Ausbrüche anderer
Krankheiten auf der ganzen Welt die Bedeutung und Dringlichkeit
unserer Arbeit, um besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu
sein», betonte Indrawati. Da in Zukunft weitere Pandemien zu erwarten
seien, schaue die ganze Welt auf die G20-Staaten und konkrete
Maßnahmen zur Pandemieprävention.

Indonesiens Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin sagte, Geld sei
aber nur ein Teil der Lösung für globale Gesundheitskrisen. «Wir
müssen dieses Geld in einen schnellen und gerechten Zugang zu
medizinischen Notfallmaßnahmen wie Impfstoffen, Therapeutika und
Diagnostik umwandeln.»

Die Beratungen hatten am Montag mit einem Treffen der
G20-Gesundheitsminister begonnen, an dem auch der Chef der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus,
teilnahm. Er warnte eindringlich davor, im Kampf gegen das
Coronavirus nachzulassen. Seine Behörde sei wegen der weltweiten
Lockerung der Maßnahmen sehr besorgt, dass «ein Mangel an
Corona-Tests und Sequenzierung uns für die Entwicklung des Virus
blind macht».

Ende Oktober werden sich die G20-Gesundheitsminister zu weiteren
Gesprächen auf Bali treffen - kurz vor Beginn des G20-Gipfeltreffens
der Staats- und Regierungschefs, das am 15. und 16. November auf der
beliebten Urlaubsinsel stattfindet.