Brandenburg und Sachsen errichten Schutzkorridor gegen Schweinepest

Klettwitz (dpa) - Brandenburg und Sachsen wollen entlang ihrer
Landesgrenze einen Schutzkorridor gegen die Afrikanische Schweinepest
(ASP) errichten. Das vereinbarten die Kabinette beider Bundesländer
auf ihrer gemeinsamen Sitzung am Dienstag auf dem Lausitzring. Mit
solchen Schutzkorridoren verstärke man die «Bremswirkung für das
ASP-Virus», sagte der sächsische Staatssekretär Sebastian Vogel.
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen gingen an ihre
finanziellen und personellen Grenzen, um ein weiteres Vordringen der
Tierseuche nach Deutschland zu verhindern und damit die Schweine
haltenden Betriebe bundesweit zu schützen: «Vor dem Hintergrund
würden wir es als angemessen ansehen, wenn wir eine stärkere
Unterstützung vom Bund und den Bundesländern erhielten.»

Der Bau von Zäunen um die betroffenen Gebiete ist eine von vier
Säulen der ASP-Bekämpfung. Sachsen hatte am vergangenen Wochenende
zudem die verstärkte Bejagung von Schwarzwild angekündigt. Im
Freistaat stehen bereits insgesamt 456 Kilometer Festzaun, weitere
250 Kilometer sind in Planung, 81 Kilometer Elektrozaun ergänzen die
Metallzäune. Brandenburg hat unter anderem eine 116 Kilometer lange
feste Wildschweinbarriere von der Landesgrenze zu Polen bis an die
Bahnlinie Dresden-Berlin errichtet. Sachsen will dazu eine zweite
Barriere bauen, so dass innerhalb der Zäune ein Korridor entstehen
kann, in dem die Wildschweindichte gen Null gehen soll. Damit könne
dem Virus der Wirt genommen werden, hieß es.

ASP ist eine Virusinfektion, die ausschließlich Schweine betrifft.
Sie verläuft fast immer tödlich und ist unheilbar. Es gibt keine
Möglichkeit, Schweine durch eine Impfung zu schützen. Die Erkrankung
kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt vom Menschen über
kontaminierte Gegenstände wie Kleidung oder Fahrzeuge sowie Futter in
andere Gebiete übertragen werden. Für den Menschen und andere
Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. Am 10.
September 2020 wurde in Brandenburg ein erster Fall von ASP bei einem
Wildschwein in Deutschland bestätigt. Seitdem stellte man Ausbrüche
in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen fest.