Ungewöhnlich viele Grippefälle in Rheinland-Pfalz

Koblenz (dpa/lrs) - In Rheinland-Pfalz gibt es für die Saison zurzeit
ungewöhnlich viele Grippefälle. Seit Anfang Mai seien 206 Fälle
nachgewiesen worden, teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) in
Koblenz der Deutschen Presse-Agentur mit. Zum Vergleich: Im selben
Zeitraum des vergangenen Jahres waren es 3 Fälle, in 2020 standen 17
und in 2019 noch 58 Fälle in der Liste.

Es gebe «in der Tat» aktuell mehr Grippefälle als im gleichen
Zeitraum früherer Jahre, sagte LUA-Sprecher Achim Ginkel. «Es sind
nicht dramatisch viele, dennoch sind solche Fallzahlen bei der
saisonalen Grippe im Sommer ungewöhnlich.»

Erkrankungen der Atemwege wie sie auch durch eine Grippe ausgelöst
würden, lägen derzeit «über den Werten der vorpandemischen Saisons
»,
teilte die Arbeitsgemeinschaft Influenza beim Robert Koch-Institut
mit. Möglicherweise hätten sich im Winter «die meisten
Atemwegserreger wegen des verantwortungsvollen Verhaltens großer
Teile der Bevölkerung nicht wie üblich ausbreiten» können - und nun

zeigten sich «Nachholeffekte».

Die meisten Corona-Schutzmaßnahmen im öffentlichen Leben waren Anfang
April weggefallen. Die Maskenpflicht blieb nur noch in
Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und im öffentlichen
Personen-Nahverkehr bestehen.

Bisher stehen im laufenden Jahr insgesamt 473 Grippefälle landesweit
in der Statistik. Unter Corona-Hygienebedingungen waren in 2021
lediglich 72 Grippefälle nachgewiesen worden. In 2020 wurden noch
insgesamt rund 8200 Fälle gemeldet. Im Jahr 2019 standen knapp 8000
und in 2018 sogar etwa 14 000 Meldungen in der Statistik.