Minister: Bund muss kostenlose Corona-Schnelltests weiter bezahlen

Saarbrücken (dpa/lrs) - Angesichts erneut steigender Corona-Zahlen
fordert der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) eine
weitere Komplett-Finanzierung der kostenlosen Bürger-Schnelltests
durch den Bund. Die aktuelle Testverordnung des Bundes laufe zum Ende
dieses Monats aus, sagte Jung am Montag in Saarbrücken. «Die Zeit
drängt natürlich sehr.» Sowohl die Politik als auch die Betreiber von

Testangeboten und auch Einrichtungen müssten wissen, welches
Regelwerk ab 1. Juli gelte und entsprechende Vorkehrungen treffen.

«Klar ist, dass wenn nichts passiert, dann laufen alle Regelungen
aus», sagte Jung der Deutschen Presse-Agentur. Falls es noch zu neuen
Regelungen komme, dann sei im Moment noch nicht sicher, wie diese
aussehen. «Und es liegen noch keine finalisierten Vorschläge auf dem
Tisch.» Bürgerschnelltests und deren Finanzierung würden auch Thema
auf der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Mittwoch und
Donnerstag in Magdeburg sein.

«Das Saarland ist der Auffassung, dass der Bund das weiter zahlen
soll», sagte der Minister. «Das sind Riesensummen, um die es da
geht.» Bislang sei das in der Verantwortung des Bundes. «Und da soll
es auch bleiben». In der Verordnung werden auch Testungen der
Besucher in Pflegeheimen und Krankenhäusern geregelt.

Der Minister rief die Saarländer zur erhöhten Vorsicht auf. «Wir
befinden uns mitten in einer Sommerwelle, die wir so aus den
vergangenen Jahren nicht kannten.» Nach Expertenansicht müsse in den
nächsten Wochen von einem weiteren Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz
auf bis zu 2000 ausgehen.

Die bekannten Vorsichtsmaßnahmen sollten im Alltag wieder verstärkt
genutzt werden, sagte der Minister. «Die weitere Entwicklung der
Sommerwelle wird auch für die pandemische Lage im Herbst maßgebend
sein. Dazu kann jede und jeder einen Beitrag leisten.»

Keiner wisse, wie die Corona-Lage im Herbst sei, sagte Jung. Daher
könne man auch nicht sagen, welche Maßnahmen dann sinnvoll sein
könnten. Neben dem Testen bleibe aber das Impfen das «A und O». Die
Impfkampagne sei weitgehend zum Erliegen gekommen, aber: «Wir sehen
jetzt in den letzten Tagen wieder steigende Zahlen, immer noch auf
niedrigem Niveau, aber deutlich steigendes Interesse der
Bevölkerung.»