Patientenschützer: Heimbewohner sind Hitze oft ausgeliefert

Dortmund (dpa) - Viele alte Menschen in Heimen sind hohen
Temperaturen wie an diesem Hitze-Wochenende nach Angaben von
Patientenschützern «weitestgehend schutzlos ausgesetzt». Im
öffentlichen Dienst solle ab 26 Grad die Kühlung der Büros beginnen,

für die Hilfsbedürftigen in den Heimen fehle eine solche dringend
erforderliche Vorschrift aber weiterhin, kritisierte der Vorstand der
Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Sonntag. «Die Politik ist
gefordert, das Hitze-Leiden der 810 000 Pflegebedürftigen in den
Heimen zu beenden.»

Hohe Temperaturen hatten viele Menschen am Samstag in weiten Teilen
Deutschlands stark ins Schwitzen gebracht. Mit bis zu 37,1 Grad war
der 18. Juni der bislang heißeste Tag des Jahres. Für Sonntag wurden
einigen Teilen Ostdeutschlands sogar bis zu 38 Grad erwartet.

Es fehle eine ministerielle Vorschrift, um die Hitze in den Räumen
der Seniorenheime zu begrenzen, bemängelte Brysch. «Der Klimawandel
macht vor der Altenpflege nicht halt.» Bundesklimaminister Robert
Habeck (Grüne) und die Länder sollten für eine sofortige Anpassung

der Bauvorschriften für Pflegeheim-Neubauten sorgen. Bei Altbauten
müsse spätestens in drei Jahren Schluss mit überhitzten Räumen sein
.