Gästezahlen in Bayerns Kur- und Heilbädern steigen

Die bayerischen Kur- und Heilbäder freuen sich wieder über mehr
Besucher - auch wenn das Niveau vor Pandemiebeginn noch nicht
erreicht ist. Und was passiert, wenn ein neuer Lockdown kommt?

München (dpa/lby) - Nach den Einschränkungen durch die Corona-Krise
sehen sich die Kur- und Heilbäder im Freistaat wieder im Aufwind.
«Ich glaube, wir sind auf Kurs», sagte der Vorsitzende des
Bayerischen Heilbäder-Verbands (BHV), Thomas Jahn, der Deutschen
Presse-Agentur. Die Nachfrage erreiche zwar noch nicht das Niveau des
Jahres 2019. Damit sei aber früher oder später zu rechnen.

Mit der Pandemie ist das Thema Gesundheit Jahn zufolge in den Fokus
gerückt. Viele machten zudem mehr Urlaub innerhalb Deutschlands, so
seien neue Gästegruppen erreicht worden. Außerdem werde die Badekur
seit vergangenem Jahr von den Krankenkassen bezahlt - wenn sie vom
Arzt verschrieben werde.

Der Verbandschef warnte allerdings auch: Sollte es durch hohe
Infektionszahlen erneut zu einem Lockdown kommen, wäre dies nach
Einschätzung des Verbandes für viele Kur- und Heilbäder nicht zu
stemmen. «Das einzige Wort, was angebracht wäre, ist Katastrophe»,
betonte Jahn. Rund 80 bis 90 Prozent der Bäder in Bayern seien
Familienunternehmen, die durch Schließungen ruiniert wären.

Neben dem Verlust der wirtschaftlichen Grundlage würden sich dabei
auch die Personalprobleme weiter verschärfen. Vor allem wenn wieder
Kurzarbeitergeld gezahlt werden müsste, würden viele Mitarbeiter den
Bädern den Rücken kehren, warnte Jahn.

Einen Lockdown wie in den Vorjahren erwartet der Verbandschef aber
nicht. Menschen zu schützen, sei absolut richtig. Aber nur einfach
die früheren strengen Lockdownvorschriften zu kopieren, obwohl nun
Impfstoff vorhanden sei, würde er infrage stellen.