Resistenter Keim bei Frühchen an der Uniklinik Heidelberg

Heidelberg (dpa/lsw) - Auf der Frühgeborenen-Intensivstation der
Universitätsklinik Heidelberg ist bei acht Babys ein gegen bestimmte
Antibiotika resistenter Keim festgestellt worden. Sieben Kinder seien
gesund, eines sei erkrankt, teilte das Klinikum am Mittwoch mit. Die
Infektion sei aber behandelt und unter Kontrolle gebracht worden.

Nach Angaben des Krankenhauses laufen umfangreiche Kontroll- und
Hygienemaßnahmen. «Darüber hinaus haben die klinikinternen
Hygienespezialisten nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt eine
externe unabhängige Expertin hinzugezogen», teilte die Klinik mit.

Die Frühgeborenen-Intensivstation stehe zwar nach wie vor für eine
Notfallversorgung zur Verfügung. Neuaufnahmen ohne dringenden
Behandlungsbedarf verweise das Klinikum an umliegende Krankenhäuser.

Bei Routineuntersuchungen sei ein Stamm des Bakteriums Staphylococcus
aureus (MRSA) nachgewiesen worden, informierte das Krankenhaus.
Mikrobiologische Untersuchungen sollen inzwischen auch schon einen
Hinweis auf den Ursprung des Bakterienstammes geliefert haben. Um was
genau es dabei geht, war zunächst unklar.

Staphylokokken sind laut der Uniklinik Bakterien, die die
Nasenschleimhaut besiedeln und in der Regel keine Beschwerden
verursachen. Bei immungeschwächten Menschen könne es aber zur
Infektion kommen. Da Methicillin-resistente Staphylokokken gegen
bestimmte Antibiotika resistent seien, müsse dies bei der Behandlung
berücksichtigt und auf andere Antibiotika zurückgegriffen werden.
«Dann kann eine Infektion jedoch weiterhin therapiert werden.»