Bisher 16 Affenpocken-Fälle in Hamburg nachgewiesen

Hamburg (dpa/lno) - In Hamburg ist die Zahl der Affenpocken-Fälle
weiter gestiegen. Bis Dienstag sei das Virus bei 16 Personen mit
Wohnsitz in der Hansestadt nachgewiesen worden, sagte der Sprecher
der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Bislang sei es bei keiner
Infektion zu lebensbedrohlichen beziehungsweise sehr schweren
Krankheitsverläufen gekommen. Infizierte müssten sich für 21 Tage
isolieren. Wenn die Erkrankung es erforderlich mache, würden sie in
Hamburgs Krankenhäusern behandelt und dort ebenfalls isoliert.

Die bislang in Deutschland bekanntgewordenen Infektionen gingen
mehrheitlich auf Reisen bereits in betroffene Gebiete oder sehr enge
körperlichen Kontakte, insbesondere Sexualkontakte, zurück, sagte er.
Kurze Kontakte - etwa Begegnungen im Alltag ohne engen körperlichen
Kontakt - führten hingegen nach derzeitiger Einschätzung nicht zu
einem erhöhten Ansteckungsrisiko. «Besondere Schutzmaßnahmen für di
e
breite Bevölkerung sind nach Einschätzung der Sozialbehörde
gegenwärtig nicht erforderlich.»

Wegen der Affenpocken-Fälle in zahlreichen Ländern hatte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag den Notfallausschuss
einberufen. Der Expertenrat entscheidet, ob es sich - wie beim
Coronavirus - um eine «gesundheitliche Notlage von internationaler
Tragweite» (PHEIC) handelt.

Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken
als weniger schwere Erkrankung. Experten hatten vor einer
Weiterverbreitung des Virus, etwa bei bevorstehenden Festivals und
Partys gewarnt. Die Inkubationszeit beträgt laut Robert Koch-Institut
5 bis 21 Tage. Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und
Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von
selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen
Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.