Umfrage: 60 Prozent Zustimmung zu allgemeiner Impfpflicht

Berlin (dpa) - Die Zustimmung in der Bevölkerung zu einer allgemeinen
Impfpflicht gegen das Coronavirus in Deutschland sinkt leicht. Es ist
aber immer noch eine deutliche Mehrheit dafür. Nach einer Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen
Presse-Agentur befürworten 60 Prozent eine allgemeine Impfpflicht, 32
Prozent sind dagegen, 8 Prozent machen keine Angaben. Anfang Dezember
waren noch 63 Prozent dafür und nur 30 Prozent dagegen.

Der Bundestag will am kommenden Mittwoch erstmals über eine
allgemeine Impfpflicht debattieren. Die Ampel-Koalition aus SPD,
Grünen und FDP hat sich dafür entschieden, den Fraktionszwang
aufzuheben und die Abgeordneten frei entscheiden zu lassen. Es liegt
bereits ein Gruppenantrag des FDP-Abgeordneten Wolfgang Kubicki gegen
eine Impfpflicht vor. Zudem haben Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP
einen Antrag für eine Impfpflicht ab 18 Jahren angekündigt.

Die alte Bundesregierung von Union und SPD hatte die Impfpflicht
lange Zeit abgelehnt, auch in der Bevölkerung gab es zu Beginn der
Impfkampagne vor gut einem Jahr noch keine Mehrheit dafür. Wenige
Tage nach der ersten Impfung in Deutschland am 26. Dezember 2020
hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine
allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür ausgesprochen.

Nach der aktuellen Umfrage wächst die Zustimmung zur Impfpflicht mit
zunehmendem Alter. Von den 18- bis 24-Jährigen sind nur 48 Prozent
dafür und 35 Prozent dagegen. In der Altersklasse über 55 sind 68
Prozent dafür und nur 26 Prozent dagegen.