Omikron-Welle auch in Schulen spürbar - aber noch keine Schließung

Omikron zeigt Folgen auch in den Schulklassen. Hunderte von ihnen
sind in Quarantäne, zahlreiche Lehrkräfte und Schüler sind infiziert.

Alles noch in vergleichsweise geringem Rahmen zwar, aber die
Gewerkschaften sind alarmiert.

Stuttgart (dpa/lsw) - Zwei Wochen nach den Ferien ist die
Omikron-Welle auch in den Schulen im Südwesten nicht mehr zu
übersehen. Nach Angaben des baden-württembergischen
Kultusministeriums waren am Freitag 390 Klassen in Quarantäne oder
zumindest aus dem Präsenzbetrieb herausgenommen. Eine Woche zuvor
waren es noch 27. Außerdem hätten die Schulen derzeit 1031 infizierte
Lehrkräfte gemeldet, 716 Lehrerinnen und Lehrer seien in Quarantäne.

Die Zahl der positiv getesteten Schülerinnen und Schüler liegt laut
Ministerium bei 16 809, das sind mehr als doppelt so viele wie vor
einer Woche. 18 347 waren am Freitag in Quarantäne. Nach wie vor
seien aber keine Schulen geschlossen, hieß es.

Das Gesundheitsministerium erklärte, die Fallzahlen ließen nicht auf
ein besonders hohes Infektionsrisiko für Kinder und Jugendliche an
Schulen schließen. «In Kitas und Schulen finden ohne Zweifel auch
Übertragungen statt. Sie sind jedoch auch Einrichtungen, in denen wie
kaum an anderen Stellen des öffentlichen Lebens durch regelmäßige
Testung das Infektionsgeschehen sehr engmaschig kontrolliert wird»,
heißt es aus dem Ministerium. Um Ansteckungen aufzudecken, seien
Schüler und Schülerinnen nach den Winterferien verstärkt getestet
worden.

Auch steigt die Zahl der Infizierten als Folge der Ansteckungen durch
die Omikron-Variante landesweit in allen Altersgruppen deutlich. So
legte die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in
Baden-Württemberg auch am Freitag stark zu und erreichte den Wert von
landesweit 734,3 registrierten Infektionen innerhalb von sieben Tagen
je 100 000 Einwohner. Das war ein Plus von 67,1 im Vergleich zum
Vortag.

Um sich gegen Omikron in Schulen wappnen zu können, fordern die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Landesverband
für Bildung und Erziehung (VBE) ausreichend Tests und FFP2-Masken für
Lehrkräfte sowie für ältere Schüler und Schülerinnen. Für Lehre
rinnen
und Lehrer verschickt das Kultusministerium im Januar nach eigenen
Angaben insgesamt 2,6 Millionen FFP2-Masken.