«Unerträglich»: Bayerns Hallen-Profisport verlangt Fan-Rückkehr

Bayerns Hallen-Profisport hat es satt. Die Fans sollen endlich wieder
in die Stadien zurück dürfen. Der Adressat der Forderung sitzt in der
Staatskanzlei.

München (dpa/lby) - Mehrere bayerische Profivereine aus dem
Hallensport haben die Rückkehr von Fans gefordert. In einem Offenen
Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU)
verlangte die Interessengemeinschaft «Indoor-Teamsport-Bayern» eine
«verantwortliche und maßvolle Zulassung von Zuschauern, so wie es die
Vertreter der Kultureinrichtungen auch gefordert haben.»

Die 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gilt noch bis
zum 9. Februar. Im Freistaat sind vor dem Hintergrund der
Corona-Pandemie aktuell keine Fans in den Stadien zugelassen. «Das
unterscheidet den bayerischen Profi-Hallensport vom Profispielbetrieb
in den anderen Bundesländern und von den bayerischen
Kulturveranstaltungen, bei denen Zuschauer zumeist in begrenzter Zahl
erlaubt waren und sind. Einen tragfähigen Grund für die
unterschiedliche Betrachtungsweise und die Benachteiligung unserer
Vereine gibt es nicht», heißt es in dem Schreiben, das am Freitag
veröffentlicht wurde.

«Wir fordern, dass nicht weiterhin ohne jede Differenzierung alle in
Bayern stattfindenden Bundesligaheimspiele unserer Teams ohne
Zuschauer stattfinden müssen, während in Stadthallen und Theatern das
Publikum immer größer wird. Unsere vielen Fans dürfen von der
Bayerischen Staatsregierung nicht länger als Besucher 2. Klasse
behandelt werden.»

Zuletzt hatten die vier wichtigsten deutschen Profiligen in einem
Schreiben an das Kanzleramt und die Ministerpräsidenten, die sich am
Montag treffen, ein Ende von pauschalen Fanverboten gefordert.

In Bayern hatte jüngst die Kulturbranche eine Benachteiligung bei den
Corona-Beschränkungen vor allem gegenüber der Gastronomie beklagt.
Theater-, Kino- und Konzertbesucher müssen nach der 2G-plus-Regel
geimpft oder genesen sein und zusätzlich einen negativen Corona-Test
vorlegen sowie eine Maske am Platz tragen. Zudem darf nur ein Viertel
der Plätze belegt werden. In der Gastronomie gilt dagegen die
2G-Regel ohne weitere Auflagen.

«Wenn aber die Benachteiligung der Kulturveranstaltungen gegenüber
den Gastronomiebetreibern bereits eine "Farce" sein soll, dann ist
die Benachteiligung der bayerischen Profi-Hallensportvereine im
Eishockey, Basketball, Handball und Volleyball gegenüber Kultur und
Gastronomie besonders unerträglich», steht in dem vom HC Erlangen,
den Straubing Tigers und Brose Bamberg unterschriebenen Brief.

«Auch bei unseren Heimspielen ist das Infektionsrisiko im Übrigen zu
vernachlässigen, bisher konnten keine Infektionswege bei unseren
Spielen nachgewiesen werden.» Die aktuelle Omikron-Variante breitet
sich zwar rasant aus, geht allerdings tendenziell mit milderen
Verläufen einher als die Delta-Variante.