Berliner Grüne wollen an Präsenzunterricht festhalten

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Grünen wollen trotz der berlinweit
deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen am Präsenzunterricht
festhalten. «Insgesamt überwiegt das Interesse, die Schulen für die
Kinder und Jugendlichen offen zu halten», sagte die
bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Marianne
Burkert-Eulitz, der Deutschen Presse-Agentur. Und auch die
Präsenzpflicht müsse bleiben - in früheren Phasen der Pandemie war
sie aufgehoben worden. «Momentan sehen wir nicht, dass man an die
Präsenzpflicht ran muss», sagte Burkert-Eulitz.

Berlin sei durch das Ampelsystem des von der Bildungsverwaltung
vorgelegten Stufenplans gut aufgestellt, um die Situation an den
einzelnen Schulen einschätzen zu können. Nach dem Stufenplan gibt es
wöchentlich einmal eine Bewertung der Pandemiesituation an jeder
Schule. Corona habe deutlich gemacht, dass alles getan werden müsse,
um die Schulen offen zu halten, sagte die Grünen-Abgeordnete. «Es hat
sich gezeigt, dass der soziale Ort Schule ganz wichtig ist für den
Alltag von Kindern und Jugendlichen, um auch psychisch gesund zu
bleiben.»

Burkert-Eulitz wies auf die zahlreichen Corona-Maßnahmen in den
Schulen hin: Kinder und Jugendliche müssten sich an zahlreiche Regeln
halten, Maske tragen, sich dreimal die Woche testen lassen, es gebe
Impfangebote für sie. «Mehr Sicherheitsstufen gibt es sonst
vielleicht noch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.» Kinder
und Jugendliche seien auch die mit Blick auf Infektionen am meisten
überwachte Gruppe. Das sei ein Grund dafür, warum die Inzidenzen bei
ihnen so hoch seien.

Forderungen nach dem Aufheben der Präsenzpflicht und Kritik an der
Haltung des Senats, die Schulen so lange wie möglich offen halten zu
wollen, hatte es unter anderem von Landeselternvertretern, von der
Berliner Linken und aus der Bildungsgewerkschaft GEW gegeben.