Landeselternrat: Laufen halbgeschützt in Omikron-Welle

Potsdam (dpa/bb) - Der Brandenburger Landeselternrat hat dem
Bildungsministerium mit Blick auf die derzeit hohen Infektionszahlen
bei Kindern vorgeworfen, viel zu spät auf die Omikron-Welle reagiert
zu haben. Drei Tests pro Woche reichten nicht aus, das zeigten die
hohen Infektionszahlen, sagte Sprecher René Mertens der Deutschen
Presse-Agentur. «Die täglichen Tests, die wir schon im November
gefordert haben und die nach den Winterferien kommen sollen, kommen
zu spät. Wir laufen nur halbgeschützt in die vierte Welle», warnte
er.

Das Ministerium habe die Corona-Tests, die über den Zentraldienst der
Polizei beschafft werden, nicht rechtzeitig bestellt. Die Versorgung
der Schulen mit Tests laufe zudem landesweit sehr unterschiedlich,
sagte Mertens. Derzeit testen sich Schülerinnen und Schüler dreimal
in der Woche auf das Coronavirus.

Die Coronafälle unter Fünf- bis Neunjährigen haben nach Daten des
Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit
(LAVG) deutlich zugenommen. Potsdam hatte am Donnerstag mit einer
Sieben-Tage-Inzidenz von 4140 landesweit den höchsten Wert in dieser
Altersgruppe erreicht. Das heißt: Binnen einer Woche haben sich rund
vier Prozent der Kinder dieser Altersklasse nachweislich angesteckt.
Auch in den Kreisen Teltow-Fläming (3685) und Dahme-Spreewald (3302)
war die Zahl der Corona-Ansteckungen in dieser Altersgruppe je 100
000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen hoch.

Die explodierenden Zahlen an Grundschulen und weiterführenden Schulen
bei den Omikron-Fällen sprächen für sich, so der Sprecher. Allein an

der Schule, wo er Elternsprecher sei, hätten sich die Zahlen
innerhalb einer Woche verdoppelt - von 25 auf 50 Fälle. Eine
Alternative sei, Schulen wieder dicht zu machen. Das wolle niemand,
so Mertens. «Wenn Brandenburg eins nicht kann, dann ist das
Fernunterricht.»