RKI: Maximaler Ausschlag der Omikron-Welle nicht exakt zu bemessen

Berlin (dpa) - Das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet, dass der
maximale Ausschlag der Omikron-Welle in Deutschland durch Meldedaten
nicht genau bemessen werden kann. «Die Größenordnung und die
entscheidenden Trends in der epidemiologischen Entwicklung werden
jedoch zuverlässig angezeigt», schreibt das RKI im
Corona-Wochenbericht vom Donnerstagabend. Hintergrund für die
vorübergehend unvollständiger werdende Erfassung von Infizierten sind
etwa begrenzte Testkapazitäten und Personalressourcen wegen der hohen
Fallzahlen, wie es hieß.

Meldedaten bleiben laut Bericht «für das Management und
Entscheidungen über Maßnahmen vor Ort während der Omikron-Welle
weiter von hoher Bedeutung». Sie seien aber nicht allein zu
betrachten, sondern zusammen mit Erkenntnissen aus weiteren
Überwachungssystemen zu akuten Atemwegserkrankungen. Die
Krankheitsschwere werde somit bedeutsamer für die Lage-Einschätzung.

Daher werden im Bericht nun zusätzlich mehrere Inzidenz-Schätzungen
zu Covid-19-Patientinnen und Patienten mit Krankheitssymptomen
unterschiedlicher Schwere ausgewiesen. Beispielsweise wurde nun für
die zweite Woche 2022 geschätzt, «dass in etwa 0,4 bis 1,2 Prozent
der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 0,5 bis 1,1 Prozent der
Bevölkerung ab 15 Jahren an Covid-19 mit Symptomen einer akuten
Atemwegserkrankung erkrankte». Auch Inzidenzen von Arztbesuchen und
Krankenhausbehandlungen vor dem Hintergrund von Covid-19 werden
entsprechend geschätzt. Diese Angaben speisen sich aus verschiedenen
Quellen, etwa auf Angaben aus der Bevölkerung zu Arztbesuchen.