CDU fordert klare Vorgaben für Schulen bei Personalnot

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner CDU hat vom Senat klare Vorgaben für
Schulen für den Fall gefordert, dass wegen der Corona-Pandemie
deutlich mehr Lehrkräfte ausfallen sollten. «Bildungssenatorin Busse
muss ihre bisherige Strategie der aktuellen Pandemielage anpassen.
Sie darf Eltern, Lehrer und Schüler nicht länger allein lassen»,
sagte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im
Abgeordnetenhaus, Katharina Günther-Wünsch, am Donnerstag. «Berlins
Schulen brauchen klare und verbindliche Vorgaben, wie sie angesichts
zunehmender Personalnot den Unterricht aufrecht erhalten sollen.» Das
Ziel müsse sein: so viel Einschränkungen und Maßnahmen wie nötig, s
o
viel Schule wie möglich.

Günther-Wünsch kritisierte, der Stufenplan für die Berliner Schulen
sei dringend überarbeitungswürdig. Er bilde nicht die aktuelle
Entwicklung des Infektionsgeschehens ab. Damit der Schulbetrieb
weiter möglich bleibe, schlägt die CDU-Bildungsexpertin vor, einzelne
Fächer, vor allem im Wahlpflichtbereich, derzeit nicht zu
unterrichten. Außerdem forderte Günther-Wünsch tägliche Schnelltest
s
für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte - derzeit sind drei Tests

pro Woche Standard. «Ein Aussetzen der Präsenzpflicht kann und darf
nur ein letztes Mittel sein», so die CDU-Abgeordnete.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte vom Senat am
Dienstag eine Strategie zum Umgang mit der pandemiebedingten
Personalnot an Schulen gefordert. Die GEW verlangt, die
Bildungsverwaltung solle Mindestanforderungen in Bezug auf die
Stundentafel und die Bildungsinhalte für den Fall definieren, dass
wegen Personalausfalls das Präsenzangebot reduziert werden müsse.

Ein Sprecher der Bildungsverwaltung hatte den Vorwurf der GEW
zurückgewiesen, es werde nicht genug getan. Die Schulen seien schon
vor Weihnachten darauf hingewiesen worden, dass sie in Abstimmung mit
der Schulaufsicht Gegenmaßnahmen ergreifen könnten, wenn vor dem
Hintergrund der Pandemielage viel Personal fehle.