Ärztekammer fordert von Kritikern der Corona-Politik mehr Respekt

Magdeburg (dpa/sa) - Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt fordert
angesichts der Aktionen gegen die Corona-Politik vor Kliniken mehr
Respekt und Rücksichtnahme. «In den Kliniken kämpft das gesamte
medizinische Personal um das Überleben einzelner schwerkranker
Patientinnen und Patienten», erklärte der Präsident der Ärztekammer
,
Uwe Ebmeyer, am Donnerstag. «Wenn vor den Kliniken «Spaziergänger»

gegen die Corona-Politik und Hygienemaßnahmen demonstrieren, ist dies
gerade keine Solidarisierung mit dem Klinikpersonal, sondern eine
Provokation einer Minderheit.»

Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit seien selbstverständlich
Grundwerte, die geschützt und gelebt werden sollten. «Die Wahl des
Versammlungsortes ist jedoch nicht alternativlos», hieß es in der
Erlärung der Ärztekammer.

An diesem Freitag hat das Bündnis Merseburg für Vielfalt und
Zivilcourage zu einer Gegenaktion vor dem Carl-von-Basedow Klinikum
Saalekreis gGmbH aufgerufen. «Schützen wir unser Krankenhaus vor
egoistischen, verantwortungslosen Schreihälsen!», heißt es in einem
Aufruf. Damit reagiere das Bündnis auf einen Aufruf zum Protest gegen
die Impfpflicht für medizinisches Personal. In anderen Städten wie
Jena und Dresden hatte es bereits vor Kliniken Protestaktionen gegen
die Corona-Politik gegeben.