WHO: Corona-Pandemie bleibt «Notlage von internationaler Tragweite»

Genf (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt den
Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie vorerst nicht auf. Die
Situation bleibe eine «Notlage von internationaler Tragweite»
(PHEIC), entschied die WHO, wie sie am Mittwoch in Genf mitteilte.
Die Erklärung einer solchen Notlage ist das höchste Alarmsignal, das
die WHO geben kann. So sollen Regierungen wachgerüttelt werden, damit
sie sich auf ein potenziell gefährliches Gesundheitsrisiko
einstellen. Zudem sind damit besondere Meldepflichten der
Mitgliedsländer verbunden.

Die WHO hatte den Notstand wegen Corona am 30. Januar 2020 erklärt.
Zu dem Zeitpunkt waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in 21
Ländern bekannt. Mit Stand dieser Woche waren es mehr als 326
Millionen gemeldete Infektionen weltweit und mehr als 5,5 Millionen
Todesfälle.

Eine formelle WHO-Erklärung, ob eine Gesundheitslage eine Pandemie
ist oder nicht, gibt es nicht. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
hatte die Corona-Lage am 11. März 2020 erstmals als Pandemie
bezeichnet. Die Erklärung eines Gesundheitsnotstands erfolgt auf
Empfehlung eines Gremiums aus unabhängigen Experten. Dieser
Notfallausschuss trifft sich anschließend alle drei Monate, um die
Lage neu zu beurteilen. Das jüngste virtuelle Treffen fand vergangene
Woche statt.