Grünen-Experte: Jetzt zusätzliche Corona-Maßnahmen vorbereiten

Berlin (dpa) - Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen dringt
angesichts der immer stärkeren Ausbreitung der neuen Corona-Variante
Omikron auf weitergehende Schutzvorkehrungen. «Omikron ist milder,
aber nicht mild», sagte der Bundestagsabgeordnete am Mittwoch der
Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden vermutlich auch diesmal erneut
viele Menschen haben, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.»
Bund und Länder sollten daher jetzt mit der Vorbereitung zusätzlicher
Maßnahmen beginnen. «In Innenräumen, in denen keine FFP2-Maske
getragen werden kann, wäre die Ausweitung der 2G-plus-Regel
sinnvoll.»

Kanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten wollen an
diesem Montag erneut über die Corona-Lage beraten. Zuletzt hatten sie
beschlossen, dass beim Zugang zur Gastronomie grundsätzlich auch
Geimpfte und Genesene (2G) noch einen negativen Test oder eine
Auffrischimpfung («Booster») nachweisen müssen (2G plus).

Dahmen betonte außerdem: «Boostern, boostern, boostern muss das Motto
der kommenden Wochen sein.» Erreicht werden sollten mindestens eine
Million Impfungen am Tag. Impfstoff sei genügend vorhanden, er müsse
nun mit einfachen Gelegenheiten zu den Menschen gebracht werden.

Der Fachpolitiker erläuterte: «Die Omikron-Wand hat sich aufgebaut.»

Er rechne damit, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen weiter
steigen. «Von der derzeitigen Lage in den Krankenhäusern dürfen wir
uns nicht täuschen lassen. Erst in frühestens zwei Wochen wird die
Omikron-Wand die Krankenhäuser erreichen.» Aus Daten anderer Länder
wisse man, dass die Omikron-Welle später als bei anderen Varianten in
den Kliniken ankomme.

Es sei gut, dass die Corona-Warn-App nun die Test-, Genesenen- und
Impfzertifikate zu einem alltagstauglichen Gesamtstatus
zusammenführen könne, sagte Dahmen. So werde die Umsetzung wichtiger
Schutzmaßnahmen mit digitalen Werkzeugen endlich einfach und
einheitlich möglich.