Bundesliga-Manager zu Corona-Maßnahmen: «Völlig unverhältnismäß ig»

Berlin (dpa) - Manager von Fußball-Bundesligisten haben die aktuellen
Corona-Maßnahmen kritisiert und mehr Zuschauer in den Stadien
gefordert. Dass zum Teil nur 500 bis 750 Fans bei einem Spiel erlaubt
sind, sei «völlig unverhältnismäßig gegenüber Sport und Kultur.
750
Zuschauer in einem 50 000er Stadion hat nichts mit sinnvollem
Infektionsschutz zu tun», wird Eckhard Sauren, Vize-Präsident des 1.
FC Köln, vom Nachrichtenportal «The Pioneer» zitiert.

Die Stadien seien keine Infektionsherde, betonte Sauren und mahnte:
«Wir haben früh für 2G geworben und Akzeptanz gefördert und jetzt
verlieren wir aufgrund dieser Symbolpolitik 1,7 Millionen Euro in
jedem Spiel mit 750 Zuschauern.»

Auch Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart,
äußerte sein Unverständnis. «Alle vorliegenden Daten zeigen, dass
Fußballstadien unter 2G-Bedingungen und unter Beachtung der mit den
zuständigen Behörden ausgearbeiteten Auflagen und Konzepten keine
Infektionsherde sind», sagte der frühere Profi und Nationalspieler.

Die Corona-Verordnungen ignorierten die Fakten und stellten den
organisierten Sport vor fast unlösbare Herausforderungen: finanziell,
organisatorisch und emotional, meinte Hitzlsperger: «Unsere Fans
fehlen uns. Das Geschäftsmodell Profifußball kann auf Dauer gerade
für Traditionsvereine ohne Zuschauer nicht funktionieren.»

Die Zuschauerregeln sind in Deutschland uneinheitlich. Während beim
Drittligisten in Magdeburg 15 000 Zuschauer ins Stadion kommen
dürfen, sind in Mönchengladbach, Düsseldorf oder Köln nur 750 Fans

erlaubt.