Hunderte Impfpässe im Norden gefälscht

Kiel (dpa/lno) - Mit gefälschten Impfzertifikaten versuchen auch in
Schleswig-Holstein zunehmend Menschen, Corona-Regeln zu umgehen. Laut
Landeskriminalamt wurden allein seit Beginn des neuen Jahres knapp
100 solche Fälle registriert. Im vergangenen Jahr seien es 750
gewesen, die fast alle im letzten Quartal bekannt wurden. Besonders
nach Einführung der 2G-plus-Regel - diese beschränkt den Zugang auf
Genesene und Geimpfte, die einen frischen Negativ-Test oder eine
Auffrischungsimpfung nachweisen - am 22. November sei ein schneller
Anstieg der Fallzahlen beobachtet worden, sagte eine LKA-Sprecherin
der Deutschen Presse-Agentur.

Der Handel mit gefälschten Impfzertifikaten laufe sowohl über soziale
Medien wie Telegram, Instagram, Whatsapp und Facebook als auch über
Privatpersonen. Die Landespolizei sei in ständigem Austausch mit den
für die Kontrollen zuständigen Ordnungsbehörden und mit der
Apothekerkammer, sagte die Sprecherin.

Die Staatsanwaltschaften ermitteln in vielen Fälschungsfällen, wobei
die Verfahren häufig erst angelaufen sind. In Schleswig-Holstein
steht auch ein Chefarzt wegen Fälschungsverdachts in eigener Sache in
Verdacht.