MV-Ministerpräsidentin Schwesig: Bin «coronamüde»

Schwerin (dpa) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela
Schwesig (SPD) ist nach eigenen Worten «coronamüde». «Ich würde m
ir
genauso wünschen, dass es vorbei ist», sagte sie am Dienstagabend in
einem Live-Chat der «Schweriner Volkszeitung» und der «Norddeutschen

Neuesten Nachrichten». «Mir geht es selber so, dass ich coronamüde
bin.» Sie ertrage die Maßnahmen wie alle, erlebe das ganz persönlich

und in der Familie. «Das ist schon eine große Zumutung». Jeder könn
e
sicher sein: «Sobald Entspannung möglich ist, machen wir das auch.»

Die Corona-Pandemie sei aber noch nicht vorbei. In MV gebe es das
Problem, dass die Impfquote geringer sei als in anderen
Bundesländern. Zugleich habe der Nordosten die älteste Bevölkerung,
und dort liege ein besonderes Risiko. Deshalb sei die Gefahr, dass
sich zu viele Ungeimpfte anstecken, die dann in den Krankenhäusern
seien, und dass das Krankenhaussystem überlastet werde, im Nordosten
besonders groß. Bundesweit gelten laut RKI 72,8 Prozent der Menschen
als vollständig geimpft, in Mecklenburg-Vorpommern 71,3 Prozent.

Schwesig sagte weiter, sie spüre den Frust bei einigen, stelle sich
jedoch dem Eindruck entgegen, dass in Mecklenburg-Vorpommern die
Maßnahmen gegen Corona immer die strengsten seien. «Ich würde eher
sagen, wir gehören zu den Bundesländern, die klare und konsequente
Regeln haben. Denn Hin und Her bringt ja auch niemandem etwas. Wir
schränken dann ein, wenn es notwendig ist und wir öffnen, wenn es
geht.» Mecklenburg-Vorpommern sei im Übrigen das erste Bundesland
gewesen, das nicht nur auch die Inzidenz bei den Corona-Infektionen
geschaut habe, sondern gerade auch auf die Krankenhaussituation.