1200 Menschen bei Demos im Raum Hannover - viele Anzeigen

Hannover (dpa/lni) - Im Raum Hannover haben am Montagabend rund 1200
Menschen bei nicht angemeldeten Versammlungen gegen die
Corona-Politik protestiert. Allein in der Landeshauptstadt habe es 77
Anzeigen wegen fehlender Masken gegeben, dazu seien Strafverfahren
etwa wegen tätlichen Angriffs oder Widerstands gekommen, teilte die
Polizei am Dienstag mit. Ein Autokorso sei über eine festgelegte
Route durch die Stadt ohne größere Zwischenfälle verlaufen - ein Auto

sei allerdings mit einer Rolle Toilettenpapier beworfen worden, auch
wurde ein Eimer Wasser über den Autokorso entleert. Die Verursacher
waren zunächst unbekannt.

Im Stadtgebiet fielen den Beamten zudem immer wieder Menschen auf,
die dem coronakritischen Spektrum zugeordnet wurden, wie die Behörde
mitteilte. Schließlich stellte die Polizei in der Innenstadt eine bis
zu 100-köpfige Gruppe fest - 35 von ihnen wurden von Einsatzkräften
gestoppt und kontrolliert. Sie trugen keine Masken, daher gab es
Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Ein Mann habe sich nicht ausweisen
können und sei zur Wache gebracht worden.

Mehrmals fielen den Beamten kleinere Gruppen von Menschen auf, in
einem Fall flüchteten sie, als die Polizei sie auf fehlende Masken
ansprach. Im Fall einer Ansammlung von sechs Menschen verweigerte
einer von ihnen die Angabe seiner Personalien und leistete
Widerstand. Gleichzeitig kontrollierten Beamte eine weitere Gruppe,
ein Verdächtiger schlug einen Beamten. Er wurde zu Boden gebracht,
wobei er leicht verletzt wurde. Aus der deutlich anwachsenden Gruppe
wurden die Polizisten beleidigt.

In der Innenstadt wurden 83 Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen
Verstoßes gegen die Corona-Verordnung gefertigt, dazu kamen drei
Strafverfahren wegen Beleidigung und jeweils eines wegen tätlichen
Angriffs, Widerstands sowie des Mitführens eines verbotenen
Gegenstands. Auch in Burgdorf und Garbsen gab es Versammlungen, in
zwei Fällen in Burgdorf auch Strafanzeigen wegen Widerstands.