PCR-Testzahlen mit fast zwei Millionen in einer Woche auf Allzeithoch

Berlin (dpa) - Angesichts der sich rasant ausbreitenden
Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM einen
Höchstwert an PCR-Testungen pro Woche verzeichnet. In der vergangenen
Woche bis zum Sonntag seien in den fachärztlichen Laboren in
Deutschland etwa 1,95 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden - mehr
als je zuvor in der Pandemie, teilte der Verband am Dienstag mit.

Etwa jeder vierte Test (24,9 Prozent) sei positiv ausgefallen,
insgesamt habe es fast 490 000 positive Testergebnisse gegeben. Auch
dies sei ein Rekord. Die Auslastung der Labore lag demnach im
bundesweiten Durchschnitt bei 86 Prozent und stieg damit im Vergleich
zur Vorwoche deutlich (64 Prozent). «Die Lage ist tatsächlich ernst,
die Labore sind an den Kapazitätsgrenzen und darüber hinaus», sagte
der ALM-Vorsitzende Michael Müller.

Die Labore konnten demnach ihre Kapazitäten zwar weiter deutlich
erhöhen, in dieser Woche beträgt die gemeldete Kapazität für
PCR-Tests in deutschen Laboren etwa 2,52 Millionen. Dennoch könne man
sich nicht aus der Pandemie heraustesten, mahnte Müller. Um eine
Überlastung der Labore und der Fachkräfte zu vermeiden, plädierte er

erneut dafür, schnell und konsequent die Nationale Teststrategie
anzuwenden, die auch Priorisierungen für PCR-Tests bei begrenzter
Kapazität vorsieht.

Vorrang haben demnach etwa Menschen mit Covid-19-Symptomen und
Kontaktpersonen von nachgewiesen Infizierten. Doch auch der Schutz
von Menschen mit besonders hohen Corona-Risiken beispielsweise im
Gesundheitswesen steht im Vordergrund.

PCR-Tests müssten da, wo es sinnvoll und möglich sei, zum Beispiel
durch Antigentests ersetzt werden, so Müller. Er verwies auf
hochwertige laborbasierte Antigentests, die ein «qualitätsgesichertes
und laborärztlich befundetes» Ergebnis liefern könnten und den Bedarf

an PCR-Tests sinnvoll reduzierten.