Ärzte fordern verlässliche Lieferung von Biontech-Impfdosen

Potsdam/Cottbus (dpa/bb) - Ärzte in Brandenburg fordern von Bund und
Land eine verlässliche Belieferung der Praxen mit dem Impfstoff von
Biontech/Pfizer. Andernfalls fürchten sie eine Stagnation beim
Vorankommen der Impfkampagne im Land. «Damit wird den Arztpraxen, dem
leistungsstärksten Motor in der Impfkampagne, der Kraftstoff entzogen
und so die Geschwindigkeit der gesamten Impfkampagne ausgebremst»,
erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg (KVBB), Peter Noack, am Dienstag.

Vor allem Biontech sei als Impfstoff in der Bevölkerung gefragt.
«Wenn nicht ausreichend Impfstoff geliefert wird, ist das ein echtes
Problem.» Termine müssten umorganisiert oder sogar ganz abgesagt
werden. «Das führt zu Frust in den Praxen und bei den Menschen, die
sich jetzt impfen lassen wollen», erläuterte Noack.

Trotz der Kontingentierung von Biontech bleiben die Arztpraxen im
Land nach KVBB-Angaben die mit Abstand «stärkste Säule» der
Impfkampagne. Allein in der vergangenen Woche wurden demnach 91 129
Impfungen gegen das Coronavirus verabreicht. Von den rund 1,4
Millionen Impfungen insgesamt seit 1. Oktober 2021 wurden danach etwa
1 Million in den Praxen vorgenommen.

Mit Blick auf Klagen von Ärzten über eine unzureichende Versorgung
mit Impfstoff hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
erklärt, es sei Aufgabe der Länder, diese Zuteilung vorzunehmen.
Insgesamt gebe es mehr Impfstoff als nötig, um die gesamte zu
Auffrischimpfungen bereite Bevölkerung abdecken zu können -
allerdings nicht mit dem meist nachgefragten von Biontech/Pfizer,
sondern vor allem mit dem von Moderna. Moderna-Dosen seien in großer
Menge gekauft worden, Biontech hingegen habe «aus Produktionsgründen»

nicht ausreichend besorgt werden können.

Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben weitere
fünf Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech für die angestrebte
Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland organisiert. Sie
sollen ab der Woche vom 24. Januar an zur Verfügung stehen.