Omikron-Welle macht sich bei Klinikpersonal bemerkbar

Berlin (dpa/bb) - Die immer mehr um sich greifende
Corona-Virusvariante Omikron macht sich auch beim Personal in
Berliner Krankenhäusern bemerkbar. «Wir stellen an der Charité eine
zunehmende Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fest, die sich
in Isolation oder Quarantäne begeben müssen», sagte ein Charité-
Sprecher am Dienstag auf dpa-Anfrage. Die Aufrechterhaltung des
Klinikbetriebs sei aber weiter gewährleistet.

Allerdings müsse auf die Situation immer wieder flexibel reagiert
werden. Daher könne es «partiell zu Anpassungen in der Behandlung von
Patientinnen und Patienten kommen». An der Charité werden wegen der
hohen Belastungen durch Corona ohnehin schon seit einiger Zeit
bestimmte planbare, nicht überlebenswichtige Operationen,
Behandlungen und Therapien verschoben.

Eine Sprecherin des landeseigenen Klinikkonzerns Vivantes teilte mit,
dass die Personalausfallquote dort in den letzten Wochen schwankte
und derzeit tendenziell wieder leicht steige. Sie liege jedoch noch
nicht über dem in früheren Corona-Wellen erreichten Niveau.

«Die Befreiung von der Quarantänepflicht für Kontaktpersonen, die
geboostert oder kürzlich doppelt geimpft wurden, wird sich
voraussichtlich entlastend auswirken», sagte die Sprecherin mit Blick
auf neue bundesweite Regeln dazu. Die aktuelle Lage erfordere wie
auch in früheren Wellen einen flexiblen Einsatz der Pflegeteams.
«Sollte es zu personellen Engpässen kommen, müssten weitere planbare

Behandlungen verschoben werden.»

Die Krankenhäuser gehören ebenso wie Polizei, Feuerwehr, Energie-
oder Wasserversorger zur sogenannten kritischen Infrastruktur. Hier
werden vielfach Vorkehrungen getroffen, um die Arbeitsfähigkeit auch
für den Fall zu sichern, dass viele Beschäftigte als Infizierte in
Isolation oder als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.

Die Berliner Polizei leitete jetzt die «Pandemiestufe 1» ein und
richtete einen Corona-Krisenstab ein. Hier fehlen krankheitsbedingt
15 bis 30 Prozent des Personals, wie am Montag mitgeteilt wurde.
Demnach sind aktuell rund 800 Beschäftigte infiziert oder in
Quarantäne. Die Kliniken Charité und Vivantes nannten keine konkreten
Zahlen.