Würzburger Grüne wollen Corona-Bußgelder für Impfkampagne nutzen

Würzburg (dpa/lby) - Die Würzburger Grünen-Fraktion möchte
coronabedingt verhängte Bußgelder der Stadt für eine lokale
Impfkampagne nutzen. «Wenn sich aufgrund einer von Bußgeldern
unterstützten Impfkampagne noch mehr Menschen dazu entschließen, sich
und ihre Mitmenschen durch eine Impfung zu schützen, erreichen wir
damit dankenswerterweise genau das Gegenteil von dem, was die
Querdenkenden verantwortungslos propagieren», erklärte die
Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlová. Die Fraktion habe daher für die
Stadtratssitzung an diesem Donnerstag einen entsprechenden Antrag
eingereicht.

In Würzburg kommt es wie in vielen anderen bayerischen Städten seit
Wochen zu nicht angemeldeten Demonstrationen von Gegnern der
Corona-Politik. Dabei verstießen einige Teilnehmer zuletzt gegen die
Ende Dezember erlassene Allgemeinverfügung, wonach etwa ein
Mindestabstand von 1,5 Meter einzuhalten ist und medizinische oder
FFP2-Masken zu tragen sind. Zudem dürfen nicht angemeldete
Versammlungen nur ortsfest abgehalten werden - sprich: Die maximal
250 erlaubten Teilnehmer dürfen nicht durch die Stadt ziehen.

«Verstöße gegen die Allgemeinverfügung können mit einem Bußgeld
von
bis zu 3000 Euro geahndet werden, womit schnell ein fünfstelliger
Betrag für eine Impfkampagne zusammenkommen dürfte», sagte der
Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Lukas Weidinger.

Die Grünen sind die stärkste Fraktion im Würzburger Stadtrat und
stellen in Martin Heilig den zweiten Bürgermeister.