Tausende demonstrieren erneut gegen Corona-Maßnahmen

Wie seit Wochen gehen am Montag in Brandenburg wieder Tausende
Menschen gegen die Corona-Regeln auf die Straße. Einige Versammlungen
werden von der Polizei aufgelöst. Es bleibt weitgehend friedlich.

Potsdam (dpa) - Tausende Menschen haben in Brandenburg erneut gegen
eine allgemeine Impfpflicht und gegen die Corona-Maßnahmen
demonstriert. In Bernau und Eberswalde (Barnim) kamen nach Angaben
der Polizei jeweils mehr als tausend Menschen zusammen. Vor dem
Oranienburger Schloss (Oberhavel) waren es nach den Beobachtungen
eines dpa-Reporters ebenso viele. Knapp 900 Teilnehmer zählte die
Polizei in Frankfurt (Oder). In Cottbus wurde eine nicht angemeldete
Demonstration mit rund 2500 Teilnehmern von der Polizei aufgelöst.
Nach Angaben der Polizei blieb es bei den Protesten im Land
weitgehend friedlich.

Auch in der Landeshauptstadt Potsdam haben erneut mehrere hundert
Menschen gegen eine allgemeine Impfpflicht und gegen die
Corona-Maßnahmen demonstriert. In der Innenstadt gab es am
Montagabend zwei angemeldete Proteste, eine Mahnwache vor dem
Filmmuseum und einen Demonstrationszug unter dem Motto «Freie
Impfentscheidung Potsdam». Es gab auch drei Gegenkundgebungen vom
Bündnis «Potsdam bekennt Farbe» und der linken Initiative
«Solidarisches Potsdam» mit mehreren Dutzend Teilnehmern. Die
Versammlungen seien friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Ein in sozialen Medien wie in den Vorwochen angekündigter «Lichter
Spaziergang» am Platz vor dem Brandenburger Tor in Potsdam wurde von
der Polizei verboten. Das Verbot wegen Gefahren für die öffentliche
Sicherheit wurde auch unter Einsatz einer Reiterstaffel durchgesetzt.

In Cottbus hat die Polizei am Abend eine Demonstration gegen die
Corona-Maßnahmen mit rund 2500 Teilnehmern aufgelöst. Für die nicht
angemeldete Versammlung habe sich vor Ort auch kein
Versammlungsleiter gefunden, sagte Polizeisprecherin Ines Filohn zur
Begründung. Daraufhin sei die Versammlung aufgelöst und die
Teilnehmer seien zum Verlassen des Platzes aufgefordert worden. Zwei
Teilnehmer wurden nach Angaben von Filohn in Gewahrsam genommen. In
einem Fall habe die Polizei wegen Widerstands Reizgas eingesetzt.
Von zahlreichen weiteren Teilnehmern nahmen die Beamten Personalien
auf.

In Ostbrandenburg haben mehrere tausend Menschen an Demonstrationen
gegen die Corona-Regeln und eine Impfpflicht teilgenommen. Insgesamt
wurden im Bereich der Polizeidirektion Ost 32 Versammlungen gegen die
Corona-Regeln gezählt. Davon seien nur 10 ordnungsgemäß angemeldet
worden, sagte Polizeisprecher Roland Kamenz.

In den übrigen Fällen habe auch kein Versammlungsleiter festgestellt
werden können, berichtete Kamenz. Daraufhin seien Anzeigen gegen
unbekannt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz gefertigt
worden. In zahlreichen Fällen seien die Beamten auch gegen Verstöße
gegen die Maskenpflicht vorgegangen. In Schwedt (Uckermark) sei eine
Versammlung von der Polizei aufgelöst worden, nachdem Teilnehmer
mehrfach Pyrotechnik gezündet hatten, berichtete Kamenz.