Je rund 1000 Corona-«Spaziergänger» und Gegendemonstranten in Köln

In Nordrhein-Westfalen gehen Tausende am Montagabend auf die Straße,
um gegen Corona-Maßnahmen oder als Befürworter der Corona-Politik zu
demonstrieren. In Köln am Heumarkt treffen die verschiedenen Lager
lautstark aufeinander.

Köln (dpa) - In der Kölner Innenstadt sind am Montagabend je rund
1000 Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen und Teilnehmer einer
Gegendemonstration unter dem Motto «Köln ist solidarisch»
aufeinandergetroffen. Die unterschiedlichen Lager haben am Neumarkt
«lautstark ihre Meinungen ausgetauscht», sagte ein Polizeisprecher
nach 21.00 Uhr. Alles sei aber ohne nennenswerte Zwischenfälle
verlaufen, die Veranstaltungen seien wie geplant vor 21 Uhr von den
jeweiligen Versammlungsleitern beendet worden.

Die Gegner der Corona-Maßnahmen hatten ihre Versammlung erneut als
«Spaziergang» angekündigt und zogen vom Roncalliplatz über den
Heumarkt, vorbei am Neumarkt, wieder zum Roncalliplatz.

Zahlreiche Teilnehmer hätten gegen die Maskenpflicht verstoßen, sagte
der Kölner Polizeisprecher. Die Gegendemonstranten hatten zum
Widerstand gegen «Schwurbelproteste und Wissenschaftsleugnung»
aufgerufen. «Wir zeigen, dass Köln solidarisch ist und sich klar von
rechten Verschwörungserzählungen abgrenzt», hieß es in ihrem Aufruf
.

Gegenveranstaltungen zu Montags-«Spaziergängen» gab es laut Polizei
auch in Duisburg und Paderborn. In Paderborn protestierten etwa 250
Menschen gegen einen Aufzug von etwa 850 Corona-Maßnahmen-Gegnern.

In Duisburg waren es bis zum frühen Abend etwa 500 Gegner der
Corona-Maßnahmen und 55 Gegendemonstranten. Einige Gegner der
Corona-Maßnahmen verstießen laut Polizei gegen die Maskenpflicht.
Gegen sie seien Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden.

In Dortmund wuchs die Zahl der Corona-«Spaziergänger» am Abend auf
rund 1400 an. Die Polizei vereinbarte daraufhin mit der
Versammlungsleiterin, den Protestzug zu teilen, wie sie mitteilte.
Gegen 20.45 Uhr wurde die Demo von der Versammlungsleiterin beendet.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte vergangene Woche in einem
«WAZ»-Interview die zahlreichen oft unangemeldeten Proteste als
«erhebliche Herausforderung» für die Polizei bezeichnet.