Lauterbach: «Ich warne davor, Omikron zu unterschätzen»,

Schwerin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
sieht keinen Grund zur Entwarnung in der Corona-Pandemie. «Ich warne
davor, Omikron zu unterschätzen», sagte Lauterbach am Montag in
Schwerin bei einer Pressekonferenz mit Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Der größte Teil der für

die Intensivversorgung von Corona-Patienten bereitstehenden Betten
sei bereits ausgelastet, mit Patientinnen und Patienten, die sich mit
der Delta-Variante infiziert hätten.

Lauterbach erwartet, dass - wie bei den vorangegangenen
Infektionswellen - viele ältere Menschen erst später von der
Omikron-Welle erfasst werden. «Und dann ist hier tatsächlich auch
eine Mehrbelastung bei den Intensivbetten, aber auch auf der
Allgemeinstation zu erwarten», so der Gesundheitsminister.

Man müsse selbst dann mit einer massiven Belastung der Krankenhäuser
und der kritischen Infrastruktur rechnen, wenn die Omikron-Variante
tatsächlich nur zu halb so vielen Hospitalisierungen und einem
Viertel der Intensivfälle führen würde wie die Delta-Variante.
Lauterbach bezog sich hier den Angaben zufolge auf Studienergebnisse
der Berkeley Universität in den USA.

Mit Blick auf die Modellierungsdaten bezeichnete er die
Omikron-Variante als aktuell noch schwer einschätzbar. Unter
Umständen müssten die Schutzmaßnahmen noch einmal verschärft werden
.
Welche Maßnahmen das sein könnten, wollte Lauterbach mit Blick auf
die Ministerpräsidentenkonferenz am 24. Januar jedoch nicht sagen.
Man müsse sich die Entwicklung in den nächsten Tagen genau ansehen.