Omikron-Anteil in Tschechien bei mehr als 80 Prozent

Prag (dpa) - Die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus
breitet sich in Tschechien immer weiter aus. Sie habe inzwischen
einen Anteil von mehr als 80 Prozent an den auf Varianten
untersuchten Proben, teilte die staatliche Gesundheitsbehörde SZU am
Montag in Prag mit. Omikron hat in dem deutschen Nachbarland Delta
als vorherrschende Mutante längst abgelöst.

«Die gute Nachricht ist, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen
sinkt», sagte Innenminister Vit Rakusan nach einer Sitzung des
zentralen Krisenstabs. Eine Überlastung des Gesundheitssystems drohe
derzeit nicht. In Tschechien gab es nach aktuellen Zahlen innerhalb
von sieben Tagen 678 bestätigte Neuinfektionen je 100 000 Einwohner.

Omikron steht nach Einschätzung der Behörden auch hinter dem Anstieg
der positiven Fälle bei den Corona-Massentests an fast allen
tschechischen Schulen. In der jüngsten Runde wurden 3357 durch einen
PCR-Test bestätigte Infektionen registriert. Vor zwei Wochen waren es
nur 1413 gewesen. An den Tests beteiligten sich landesweit knapp 1,2
Millionen Schüler und rund 170 000 Lehrkräfte.

Um eine Überlastung zu vermeiden, wollen sich die Gesundheitsämter
bei der Kontaktnachverfolgung infizierter Personen künftig auf zwei
Altersgruppen konzentrieren: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren
sowie Menschen über 65 Jahren. Alle anderen sollen keinen Anruf mehr
erhalten, sondern nur eine SMS mit der Aufforderung, im Internet
einen Fragebogen auszufüllen.