Neue Abläufe wegen vieler Corona-Verdachtsfälle beim Kinderarzt

Bonn (dpa/lnw) - Zahlreiche Corona-Verdachtsfälle stellen die Kinder-
und Jugendärzte vor logistische Herausforderungen. Um für möglichst
wenig Begegnungen zu sorgen, hätten die Praxen Abläufe angepasst,
sagte der Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte
Nordrhein, Axel Gerschlauer, am Montag der dpa. Der Bonner Mediziner
berichtete zum Beispiel von einem Modell des Ein- und Ausschleusens.
Dabei sei das eigentliche Wartezimmer verweist und der kleine Patient
sei mit seiner Begleitung bis zu einem Behandlungszimmer allein
unterwegs. Oder eine Praxis nehme die Abstriche auf dem Parkplatz vor
dem Haus vor, berichtete Gerschlauer von einem anderen Beispiel.

Die Corona-Infektionen verliefen bei den Kinder zum Glück zumeist
sehr mild, schilderte der Kinderarzt. Manche kleine Patienten hätten
keine Symptome. «Aufs Sofa, Tee trinken, abwarten», laute das Motto
in diesen Fällen. Die kommunalen Gesundheitsämter kommen nach seinem
persönlichen Eindruck bei den insgesamt vielen Corona-Fällen nicht
mehr hinterher. Das sei kein Vorwurf, zumal die Ämter jahrelang unter
Spardruck gestanden hätten. Insgesamt gesehen verlaufe die Saison der
Atemwegserkrankungen wie Schnupfen und Husten inzwischen aber relativ
ruhig, nachdem es noch im Herbst sehr viele Betroffene gegeben habe.