Corona-Inzidenz in Hamburg überspringt erstmals 1000er-Marke

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg steigt weiter massiv
an. Erstmals überschritt die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 1000.
Bei den Auffrischungsimpfungen ist die Hansestadt derweil im
Ländervergleich einen Platz vorgerückt.

Hamburg (dpa/lno) - Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den
Corona-Neuinfektionen in Hamburg hat erstmals die 1000er Marke
übersprungen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde stieg die Zahl der
registrierten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am
Montag auf 1055,8. Am Sonntag lag der Wert noch bei 942,5, vor einer
Woche bei 659,7.

Auch die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen schnellte in bislang
ungekannte Höhen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wurden 4055
neue Ansteckungen registriert. Das sind noch einmal 214 mehr als beim
bisherigen Höchststand vom vergangenen Freitag. Am Sonntag lag die
Zahl der registrierten Neuinfektionen bei 894, eine Woche zuvor bei
1898. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang
mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen blieb nach Angaben des
Robert Koch-Instituts (RKI) bei 2049.

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt Hamburg weiter deutlich über dem
Bundesdurchschnitt. Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode gab
das RKI am Montag für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 805,8 an,
für ganz Deutschland einen Wert von 528,2. Nach den vorliegenden
Daten haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 mindestens
177 013 Menschen infiziert. Davon gelten 133 500 nach RKI-Schätzung
als genesen.

Die Gesundheitsbehörde betont weiterhin: «Es ist davon auszugehen,
dass die Zahl der tatsächlichen Fälle und damit auch die tatsächliche

Inzidenz höher sind als angegeben.» Der Grund sei der schnelle
Anstieg und das hohe Fallaufkommen, was zu einer teilweise späteren
Meldung von Befunden durch die Labore sowie zu einer teilweise
verzögerten Bearbeitung an den übermittelnden Stellen führe.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden
Montagvormittag (Stand 11.15 Uhr) laut dem Register der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
(Divi) 65 Covid-19-Patienten behandelt, 40 Intensivpatienten mussten
demnach invasiv beatmet werden. Die Gesundheitsbehörde hatte die
Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt
zuletzt mit Stand Freitag mit 388 angegeben.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern
aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner und Woche, sank
über das Wochenende in Hamburg von 6,05 am Freitag auf 5,78 am
Montag. Bundesweit sank sie von 3,23 auf 3,14. Bei Überschreiten der
Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere
Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.

80,3 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind dem RKI zufolge
mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der
meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 78,1 Prozent. Eine
Auffrischungsimpfung erhielten bisher 43,9 Prozent der Hansestädter.

Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich
weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den
«Booster»-Impfungen zur Auffrischung hat die Hansestadt Hessen
überholt und liegt nun vor Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen auf dem 11. Platz der 16 Länder.