Deutlich weniger Windpocken-Infektionen wegen Corona-Pandemie

Dortmund (dpa/lnw) - Wegen der Corona-Pandemie und den
Schutzmaßnahmen haben sich in Nordrhein-Westfalen 2021 deutlich
weniger Menschen mit Windpocken angesteckt. 819 Fälle wurden im
vergangenen Jahr gemeldet, wie die AOK Nordwest am Montag mitteilte.
2020 gab es demnach mehr als 1800 gemeldete Windpocken-Erkrankungen
im Land, 2019 waren es sogar noch rund 4100.

«Wir gehen davon aus, dass die Kontaktbeschränkungen, Abstands- und
Hygieneregeln sowie die Kita- und Schulschließungen zu diesem starken
Rückgang geführt haben, denn Auslöser für Windpocken ist das
sogenannte Varizellen-Zoster-Virus, das durch Tröpfcheninfektion über
die Luft übertragen wird», sagte AOK-Vorstandsvorsitzender Tom
Ackermann. Die Entwicklung lasse sich bundesweit beobachten.

Windpocken zählen nach Angaben der AOK zu den häufigsten
Kinderkrankheiten. Die Krankenkasse empfiehlt, insbesondere Kinder
dagegen impfen zu lassen. Nach den Angaben der Ständigen
Impfkommission (Stiko) sollten Kinder im Alter von etwa elf Monaten
die erste Spritze bekommen - mit etwa 15 Monaten sollte dann die
zweite Impfung folgen.