Krankenhausgesellschaft sieht Kliniken gewappnet für Omikron

Die Omikron-Welle rollt auch auf Thüringen zu. Die Kliniken sind
dafür laut Krankenhausgesellschaft gut gewappnet. Daran hat auch ein
jüngster Beschluss Anteil.

Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer Krankenhausgesellschaft sieht die
Kliniken im Freistaat gut gewappnet für eine mögliche Omikron-Welle
mit steigenden Patientenzahlen. Dabei seien Erkenntnisse und Lehren
aus den ersten vier Wellen mit einbezogen worden, teilte der
Vorsitzende Rainer Poniewaß der Deutschen Presse-Agentur mit. Ein
Engpassfaktor bleibe aber das Personal, insbesondere in der Pflege.
Dies sei durch die zurückliegenden Pandemiewellen stark beansprucht
worden.

Durch Quarantäne seien hier weitere Engpässe zu befürchten. Die
Kliniken versuchten hier, durch entsprechend abgestimmte
Personalkonzepte gegenzuhalten. Daher begrüße die
Landeskrankenhausgesellschaft die Anpassung der
Quarantäne-Vorschriften durch die Bundesregierung. Danach könnten
sich Mitarbeiter aus der Quarantäne freitesten und damit
«risikominimiert» für die Versorgung der Patienten zur Verfügung

stehen. Dadurch erfolge eine zusätzliche Entlastung.

In Thüringen können sich Beschäftigte in Kliniken oder Pflegeheimen
mit einer Corona-Infektion oder einem entsprechenden Verdacht nach
sieben Tagen aus der häuslichen Isolation freitesten. Voraussetzung
sind ein negatives PCR-Testergebnis und 48 Stunden ohne Symptome. Die
Omikron-Variante des Coronavirus verbreitet sich deutlich schneller
als die bislang vorherrschende Delta-Variante. Experte gehen aber von
milderen Verläufen aus. In Thüringen wurde zuletzt ein Omikron-Anteil
von über 40 Prozent gezählt.

Ob es durch die ab Mitte März vorgesehene einrichtungsbezogene
Impfpflicht weitere Personalengpässe gebe, könne noch nicht
verlässlich abgeschätzt werden. Das sei von Region zu Region und von
Klinik zu Klinik unterschiedlich, erklärte Poniewaß. Es gebe aber
eine hohe Impfbereitschaft beim medizinischen Personal. Poniewaß
sprach sich für eine allgemeine Impfpflicht aus - nicht nur aus
Gründen der Gleichbehandlung, sondern auch, weil das der effektivste
Weg der Pandemiebekämpfung sei, sagte er.