Hessen verschärft Corona-Regeln für Gaststätten - steigende Inzidenz

Die Omikron-Variante verbreitet sich rasant. Hessen reagiert mit
strengeren Regeln für die Gastronomie. In den Kliniken hat sich die
Lage einigermaßen stabilisiert.

Wiesbaden/Berlin (dpa/lhe) - Hessen verschärft wie angekündigt seine
Corona-Regeln für Gaststätten und erleichtert die
Quarantäne-Maßnahmen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU)
erklärte am Sonntag laut Mitteilung: «Mit den neuen Regelungen
schaffen wir Klarheit und Einheitlichkeit und sorgen dafür, dass die
Kritische Infrastruktur durchgehend funktioniert.» Damit bezog er
sich angesichts der besonders rasch ausbreitenden Omikron-Variante
des Coronavirus auf drohende Personalengpässe etwa bei Polizei,
Feuerwehr und Energieversorgung. Die neuen Regelungen sollten von
diesem Montag (17. Januar) an gelten.

Die Regierungschefs von Bund und Ländern hatten sich darauf geeinigt,
dass in Gaststätten künftig bundesweit und unabhängig von den
Corona-Zahlen eine 2G-plus-Regel gilt. Demnach müssen nun in Hessen
in der Innengastronomie Geimpfte und Genesene einen tagesaktuellen
negativen Corona-Test oder eine Auffrischungsimpfung vorweisen, um
Zutritt zu bekommen. In sogenannten Hotspots mit besonders hohen
Inzidenzen in Hessen galt schon zuvor die 2G-plus-Regelung. Die
Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter wurde
jetzt dagegen verkürzt und vereinfacht.

Eine weitere Änderung in Hessen ist laut Landesregierung, dass zu
Außenveranstaltungen bis zu 1000 statt nur 250 Besucher kommen
können. In Innenräumen bleibt es bei maximal 250 Teilnehmern. Zudem
dürfen jetzt auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler bei

allen regelmäßigen Schülertests mitmachen und so den Status von
2G-plus erreichen.

Während die Sieben-Tage-Inzidenz in Hessen steigt und steigt, ist die
Lage in den Kliniken besser als vor einer Woche. Die
Hospitalisierungsinzidenz betrug nach Angaben des Sozialministeriums
am Sonntag 2,61; vor einer Woche hatte die Zahl noch bei 3,42
gelegen. Der wichtige Wert zur Einschätzung der Pandemie-Lage gibt
an, wie viele Covid-19-Patienten pro 100 000 Einwohner binnen sieben
Tagen neu in Kliniken aufgenommen wurden.

Auch die Lage auf den Intensivstationen ist einigermaßen stabil. Am
Sonntag wurden auf den Intensivstationen hessischer Krankenhäuser
laut Deutscher Interdisziplinärer Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) 210 erwachsene Patienten mit einer bestätigten
Covid-19-Infektion behandelt. Am Samstag waren es sieben weniger. 116
von ihnen wurden am Sonntag beatmet - genauso viele wie am Vortag
(Stand 14.05 Uhr am Sonntag).

Die Inzidenz indes steigt permanent: Die Zahl der gemeldeten
Corona-Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen
erreichte nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Sonntag den
Wert von 602,3 nach 579,5 am Vortag. 4453 Neuinfektionen kamen binnen
eines Tages hinzu (Stand 3.22 Uhr am Sonntag). Für Frankfurt meldete
das hessische Sozialministerium am Sonntag sogar eine
Sieben-Tage-Inzidenz von 965,1. Der Hochtaunuskreis lag bei 917,5.