Energie- und Wasserwirtschaft fordert Zusagen für Fall von Engpässen

Berlin (dpa) - Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen fordert
der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) politische
Zusagen für den Fall von Personalengpässen. Die Vorsitzende der
BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, nannte als Beispiel eine
bevorzugte Kinderbetreuung für Beschäftigte in Schlüsselpositionen.
«Gleiches gilt für eine bevorzugte Einbindung in eine Impfkampagne,
sobald ein gegen Omikron angepasster Impfstoff verfügbar ist, oder
eine Bevorzugung bei PCR-Tests», sagte sie der Deutschen
Presse-Agentur.

Die Energie- und Wasserwirtschaft gehört zur sogenannten kritischen
Infrastruktur, deren Ausfall empfindliche Folgen für das Leben in
Deutschland haben könnte. Nach BDEW-Angaben arbeiten in der
Energiewirtschaft rund 200 400 Menschen, in der Wasserwirtschaft
81 800 Personen. Notfallpläne für den Fall von Engpässen würden
ständig angepasst, hieß es.

Als letzter Schritt sei auch eine mögliche Entlassung des
Schlüsselpersonals aus der Quarantäne sinnvoll, damit Betroffene zum
Dienst kommen könnten, erklärte Andreae. «Ein solcher, sogenannter
Quarantäne-Korridor würde natürlich nur bei arbeitsfähigen Personen

greifen, die sich als Kontaktperson oder als infizierte Person ohne
Symptome in Quarantäne befinden.»

Wichtig sei aber auch, dass Vertreter der Branche in regionale
Krisenstäbe einbezogen würden, so Andreae. Nötig seien auch klare,
einheitliche Regelungen, die die Gesundheitsämter unbürokratisch
umsetzen könnten. «Eine Lehre aus den ersten Wellen der Pandemie ist,
dass die Uneinheitlichkeit von konkreten lokalen Regelungen eine
große Herausforderung für die Unternehmen ist, insbesondere wenn sie
in mehreren Bundesländern, Kreisen oder Gemeinden tätig sind», sagte

Andreae.