Mehr als 500 000 Franzosen droht Ablaufen des Corona-Nachweises

Paris (dpa) - Mit dem heutigen Samstag gelten in Frankreich neue
Regeln für den Impfnachweis im Gesundheitspass. Wessen Impfung
bereits sieben Monate zurückliegt, der braucht nun einen Booster, um
weiterhin als geimpft zu gelten. Etwa 560 000 Menschen droht damit
nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Verlust ihres
Impfstatus. Die verschärften Regeln gelten für Menschen über 65 Jahre

bereits seit Mitte Dezember. Der Gesundheitspass entspricht der
3G-Regel und muss in Frankreich vorgezeigt werden, um etwa in Bars
oder Theater zu kommen.

Im Kampf gegen die fünfte Corona-Welle will die französische
Regierung weitere Anreize für eine Impfung setzen. Dazu wollte sie
ebenfalls zu Mitte Januar die Zutrittsregelungen anpassen und
Ungeimpften den Zugang etwa zu Kultureinrichtungen, Restaurants und
Fernzügen versagen. Noch ist das Gesetzesvorhaben aber nicht durch
das Parlament. Nach mehreren Sitzungsunterbrechungen im Unterhaus
könnte sich die Verabschiedung weiter verzögern. Die gemeinsame
Beratung der beiden Parlamentskammern endete ohne Ergebnis. Damit kam
der Text zurück in die Nationalversammlung und den Senat. Am Sonntag
könnte der Text dann endgültig verabschiedet werden.

Die Infektionszahlen schossen in Frankreich in den vergangenen Wochen
in die Höhe. Omikron macht mittlerweile zwei Drittel der
sequenzierten Fälle aus. Zuletzt meldeten die Behörden gut 329 000
Infektionen innerhalb eines Tages. Die Zahl der registrierten
Ansteckungen auf 100 000 Menschen innerhalb einer Woche lag
landesweit zuletzt bei etwa 2829.