Protest gegen Corona-Schulpolitik: Kältester Klassenraum gesucht

Dortmund (dpa/lnw) - Kalt, kälter, Klassenraum: Aus Protest gegen die
Corona-Politik in Nordrhein-Westfalen sucht die Landeselternkonferenz
(LEK) in einem Wettbewerb nach dem kältesten Klassenraum im Land.
«Fast zwei Jahre Pandemie und überall im und vom Land, insbesondere
im Landtag, werden Luftfilter für Gerichte und Behörden erworben»,
teilte die LEK gemeinsam mit der Landeselternschaft der integrierten
Schulen in NRW (LEiS) am Freitag mit. «Nur in den Schulen lautet die
Devise: Wir erfrieren den Virus.»

Um einen Überblick über die Temperaturen in den Klassenzimmern im
Land zu gewinnen, sollen nun die Schülerinnen und Schüler helfen. Sie
können bis Anfang März unter #kältesteKlasseinNRW Bilder von
Temperaturanzeigen aus ihren Räumen auf Instagram oder Twitter
posten. Wer bei drei Bildern aus einer Woche die niedrigste
Durchschnittstemperatur nachweist, gewinnt - zumindest den
Wettbewerb. An den ersten Platz sollen dann ein Satz Fleecedecken
gehen, die Zweitplatzierten erhalten einen Satz Taschenwärmer und die
Klasse auf dem dritten Platz kann sich immerhin noch mit zehn Litern
Punsch warmhalten.

«Als meine Tochter mir im Dezember ein Bild des Thermometers in ihrer
Klasse neben ihrem Sitzplatz mit -0,3 Grad zeigte, merkte ich, dass
die Vorgaben des Landes für winterliche Temperaturen ziemlich gewagt
sind», sagte der stellvertretende Vorsitzende der LEiS NRW, Steffen
Bundrück. Kein Arbeitgeber dürfe Angestellte bei solch niedrigen
Temperaturen arbeiten lassen. LEK und LEiS NRW fordern von der
Landesregierung die Anschaffung von Luftfiltern.