Höchststand bei Corona-Zahlen: 3764 Infektionen - Inzidenz über 800

Hamburg (dpa/lno) - Mit 3764 neu nachgewiesenen Infektionen an einem
Tag haben die Corona-Zahlen in Hamburg am Donnerstag einen
Höchststand markiert. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl neu
gemeldeter Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche,
sprang damit nach Angaben der Gesundheitsbehörde erstmals über die
800er-Marke auf 801,8. Am Mittwoch betrug der Wert noch 723,0, vor
einer Woche 533,1. Zugleich erhöhte sich die Zahl der seit Beginn der
Pandemie an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen
Menschen um 2 auf 2036.

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt Hamburg weiter deutlich über dem
Bundesdurchschnitt. Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode gab
das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag eine
Sieben-Tage-Inzidenz von 576,3 für Hamburg an, für ganz Deutschland
einen Wert von 427,7.

Die 3764 am Donnerstag gemeldeten Fälle sind 1174 mehr als am
Mittwoch und 1500 mehr als vor einer Woche. Noch nie sind so viele
neue Fälle an einem Tag gemeldet worden. Auch bundesweit stiegen die
Corona-Fallzahlen auf einen Rekordstand von 81 417. Erst am Mittwoch
waren von den Gesundheitsämtern erstmals mehr als 80 000 Fälle binnen
24 Stunden gemeldet worden.

Nach wie vor weist die Gesundheitsbehörde in Hamburg darauf hin, dass
von einer höheren Fallzahl und somit auch von einer höheren Inzidenz
ausgegangen werden muss. Grund sei der schnelle Anstieg und das hohe
Fallaufkommen, welches zu einer teilweise späteren Meldung durch die
Labore sowie zu einer teilweise verzögerten Bearbeitung an den
übermittelnden Stellen führten.

Nach den vorliegenden Daten haben sich in der Hansestadt seit Februar
2020 mindestens 165 308 Menschen infiziert. Davon gelten 129 800 nach
RKI-Schätzung als genesen.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am
Mittwochmittag (Stand: 11.15 Uhr) 74 Covid-19-Patienten behandelt,
sieben weniger mehr als am Vortag. Das geht aus dem Register der
Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) hervor. 45 von ihnen mussten demnach invasiv
beatmet werden, einer weniger als am Mittwoch. Die Gesundheitsbehörde
gab die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in den Kliniken mit 411 an
(Stand: Mittwoch) - 14 mehr als am Vortag.

Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern
aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner und Woche, stieg
am Donnerstag laut RKI auf 5,51 - nach 5,07 am Mittwoch. Bundesweit
sank der Wert von 3,13 auf 3,09. Bei Überschreiten der Grenzwerte 3,
6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere Maßnahmen zur
Bekämpfung der Pandemie verhängen.

80,1 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind nach RKI-Angaben
inzwischen mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz
mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach 77,8 Prozent der
Hansestädter. Eine Auffrischungsimpfung erhielten 41,2 Prozent.

Bei den Erst- und Zweitimpfungen liegt Hamburg im Ländervergleich
weiter auf dem dritten Platz hinter Bremen und dem Saarland. Bei den
«Booster»-Impfungen zur Auffrischung liegt Hamburg auf dem
Fünftletzten vor Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.