Kretschmann sieht in Pandemie weiter großen Rückhalt in Bevölkerung

Stuttgart (dpa/lsw) - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat
nicht den Eindruck, die Menschen mit seiner Corona-Politik nicht mehr
zu erreichen. Es seien vielleicht etwas mehr Menschen, die nun auf
die Straße gingen, aber immer noch sehr wenige, sagte der
Grünen-Politiker dem SWR. 80 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren
seien geimpft, die große Mehrheit der Bevölkerung. Dass es Protest
und Kritik gebe, sei völlig legitim, solange die Menschen friedlich
blieben und sich nicht von Hass und Hetze leiten ließen.

Kretschmann rechtfertige zudem, warum derzeit in Baden-Württemberg -
im Gegensatz zu Bayern - etwa in Geschäften eine Pflicht zum Tragen
einer FFP2-Maske gilt, in Bussen und Bahnen aber bislang OP-Masken
reichen. Für die Supermärkte sei das Land zuständig, für den
öffentlichen Nahverkehr der Bund, sagte er. «Wir sind davon
ausgegangen, dass wir das nicht können, weil der Bund diese Regelung
an sich gezogen hat.» Das sei die Rechtsauslegung des Landes gewesen.
Bayern habe das offenbar anders ausgelegt.

Obwohl in den baden-württembergischen Alten- und Pflegeheimen bislang
deutlich weniger Menschen eine Auffrischungsimpfung erhalten haben
als gehofft, verteidigte Kretschmann die Booster-Kampagne des Landes.
Jeder, der sich impfen lassen wolle, könne das machen. Wenn man zu
viele Regelungen mache, werde es wieder kompliziert, dann gäbe es
lange Schlangen.