WHO: Impfpflicht muss zeitlich begrenzt sein

Genf (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine
Impfpflicht nur als letztes Mittel, falls Menschen nicht anderweitig
vom Nutzen einer Impfung überzeugt werden können. «Wir rufen immer
dazu auf, dass eine Impfpflicht klar, eindeutig und zeitlich begrenzt
ist», sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan am Mittwoch in Genf.
Solch ein Schritt müsse begleitet sein von angemessener
Risikokommunikation.

Vor einer Impfpflicht müssten alle Maßnahmen ausgeschöpft werden, um

sicherzustellen, dass Bürgerinnen und Bürger angemessen informiert
sind. Zudem müsse sichergestellt sein, dass «die Resultate einer
Impfpflicht für die öffentliche Gesundheit und die Gesellschaft
schwerer wiegen als die Beeinträchtigung individueller Rechte oder
individueller Freiheiten».

«Wie sehen eine Impfpflicht als letztes Mittel, im Fall einer großen
Epidemie, wie wir sie in den letzten Monaten mit Delta und Omikron
gesehen haben, wenn wir wissen, dass Impfungen Leben retten werden»,
sagte Ryan. Der Mediziner sprach allgemein über das Für und Wider
einer Impfpflicht. Er bezog sich nicht auf die Debatte in
Deutschland.