Club-Verband: Tanz- und Kulturverbot nährt Frust in Bevölkerung

Schwerin (dpa/mv) - Clubs und Livespielstätten in
Mecklenburg-Vorpommern fordern von der Landesregierung Gespräche über
eine Lockerung der Corona-Vorschriften in dem Bundesland. «Die
Schließung unserer Einrichtungen, das generelle Verbot von Tanz und
Kultur ohne die Schaffung von Alternativen, treibt die Frustration
innerhalb der Bevölkerung weiter an und verschiebt Kontakte in
Bereiche, in denen Hygienemaßnahmen unkontrollierbar werden», teilte
der Landesverband für Clubs und Livespielstätten am Mittwoch mit.

Die Kultur- und Veranstaltungsbranche befinde sich seit Monaten im
Lockdown, gleichzeitig nähmen Meldungen über nicht angemeldete Partys
und Veranstaltungen im Land zu. «Die Perspektivlosigkeit junger
Menschen, die sich nicht in einem legalen Rahmen ausleben können,
macht sich zunehmend in den privaten Bereichen breit.» Der Verband
forderte die Landesregierung auf, in gemeinsamen Gesprächen mit der
Branche Lösungen zu entwickeln.

Mecklenburg-Vorpommern hat mit die strengsten Corona-Regeln in
Deutschland. So sind Museen, Kinos und Theater geschlossen, während
sie etwa in Berlin und Hamburg öffnen dürfen. Auch Clubs und
Diskotheken sind zu. Die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen
und 100 000 Einwohner lag im Land nach den Zahlen des
Robert Koch-Instituts von Mittwoch mit 426,1 etwas über dem
Bundesschnitt von 407,5 und sogar um fast 200 über dem Land mit der
niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenz, Sachsen (239,5).