Heilbronner Polizei erkundigte sich nach Luca-Daten

Heilbronn (dpa/lsw) - Die Polizei in Heilbronn hat sich im Dezember
auf der Suche nach einem Dieb erkundigt, ob sie die Kontaktdaten der
Luca-App nutzen kann. Das bestätigte eine Sprecherin des Kreises am
Mittwoch. Der Landkreis habe das geprüft und gesagt, dass man aus
rechtlichen Gründen nichts herausgeben könne. Die «Heilbronner
Stimme» hatte zunächst berichtet.

Nach Angaben der Heilbronner Polizei handelte es sich bei dem Fall um
einen Diebstahl in der Schmuckabteilung eines Einzelhandelsgeschäfts.
Die Polizei habe aber keine Daten der Luca-App beim Landratsamt
angefragt, betonte der Polizeisprecher. Eine Beamtin der
Schutzpolizeidirektion habe kurz vor Weihnachten lediglich mit dem
Gesundheitsamt des Landratsamtes Heilbronn die «rechtlichen
Möglichkeiten der Nutzung von Daten der Luca-App-Daten erörtert». Es

habe sich aber nicht um eine konkrete Anfrage oder gar Anforderung
von Daten gehandelt. Da man gleich festgestellt habe, dass die
Nutzung rechtlich nicht möglich sei, habe sich die Anfrage mit dem
kurzen Telefonat erledigt, sagte der Sprecher. Den Tatverdächtigen im
Zusammenhang mit dem Diebstahl habe man noch nicht ermitteln können.

Die Luca-App soll Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen,
die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher
ohne Zettelwirtschaft zu erledigen. Die Anwendung ist seit Monaten
Gegenstand einer öffentlichen Kontroverse.

Zuletzt entzündete sich die Kritik an einem Vorfall in Mainz. Dort
hatte die Polizei gemeinsam mit dem Gesundheitsamt bei der Suche nach
Zeugen eines tödlichen Sturzes in einer Gaststätte auf Daten aus der
Luca-App zurückgegriffen. Danach hatten einzelne Politiker öffentlich
dazu aufgerufen, die Luca-App von den mobilen Telefonen zu löschen,
und die Bundesländer aufgefordert, auslaufende Verträge mit dem
Anbieter nicht zu verlängern.