Rund 200 Impfungen mit abgelaufenem Vakzin in Ingolstadt

Ingolstadt (dpa) - Im Impfzentrum in Ingolstadt sind Anfang Januar
knapp abgelaufene Dosen des Biontech-Impfstoffs verabreicht worden.
Am 4. und 5. Januar sei versehentlich in 201 Fällen ein tags zuvor
abgelaufenes Vakzin verabreicht worden, teilte die Regierung von
Oberbayern am Mittwoch mit. Neben einem ähnlichen Vorfall im
Impfzentrum Ebersberg sei dies der einzige Fall in Oberbayern, bei
dem Impfstoff gegeben wurde, dessen Haltbarkeitsdatum geringfügig
überschritten war. Nach Aussage des Gesundheitsministeriums vom
Dienstag sind das derzeit auch bayernweit die einzigen bekannten
Fälle.

Der Vorfall in Ingolstadt ereignete sich in der Außenstelle
Unsernherrn des Impfzentrums Ingolstadt. Personen, die an genannten
Tagen dort mit Biontech geimpft wurden, würden kontaktiert, teilte
die Stadt mit. Mitarbeiter hatten bei der Entnahme des Impfstoffes
aus der Kühlung den Vermerk über das Ablaufdatum übersehen.

Die ärztliche Leitung des Impfzentrums betonte, die Impfungen seien
gesundheitlich unbedenklich. Hinsichtlich der Wirksamkeit des
Impfstoffs ließen bisherige Erfahrungen darauf schließen, dass trotz
des kurzzeitigen Ablaufs des Vakzins ein Impfschutz bestehe. Zur
Überprüfung werde den Betroffenen ein kostenloser Bluttest zur
Antikörperbestimmung angeboten und bei Bedarf nachgeimpft.

Am Dienstag war ein ähnlicher Fall aus Ebersberg bekannt geworden.
Dort waren zwischen dem 4. und dem 6. Januar nach Angaben der
Betreiberfirma rund 1800 Menschen mit einem Vakzin geimpft worden,
das zum 31. Dezember abgelaufen war. Auch dort schloss die
Betreiberfirma gesundheitliche Schäden oder nachträgliche
Auswirkungen aus.