«Booster»-Quote in Pflegeheimen ist geringer als erwartet

Stuttgart (dpa/lsw) - In den baden-württembergischen Alten- und
Pflegeheimen haben bislang deutlich weniger Menschen eine
Auffrischungsimpfung erhalten als gehofft. Nach einer Auswertung des
Landesgesundheitsamtes für das Sozialministerium war zum Jahresende
jeder dritte Heimbewohner nicht «geboostert». Da die Quote der zum
dritten Mal Geimpften nur bei 68 Prozent lag, hat Sozial- und
Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) an die Einrichtungen
appelliert, die Impfangebote besser zu nutzen. «Jede und jeder noch
Zögerliche und Unentschlossene, den wir für eine Impfung gewinnen
können, ist in meinen Augen die Anstrengung wert», sagte er. In
Rheinland-Pfalz lag die «Booster»-Quote in den Heimen nach Angaben
des Südwestrundfunk (SWR) bei 85 Prozent.

Die Zahl der Berichte über Todesfälle in Alten- und Pflegeheimen
steige, argumentierte Lucha in einem Schreiben an die Einrichtungen
weiter. Die meisten davon seien nicht oder nicht vollständig gegen
Covid-19 geimpft. Bei den Beschäftigten lag die Quote der
Geboosterten noch deutlich unter dem Wert der Bewohner: Nur etwas
mehr als jeder dritte Mitarbeitende hat bisher eine
Auffrischungsimpfung erhalten. Zuerst hatte der SWR über den Appell
des Ministers berichtet.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums und des
Landesgesundheitsamtes von Mittwoch wurden seit Mitte Dezember 2021
in Baden-Württemberg 39 Corona-Ausbrüche mit insgesamt 411 Fällen aus

Einrichtungen der stationären Altenpflege an das Landesgesundheitsamt
übermittelt. 21 Bewohner seien am oder im Zusammenhang mit dem Virus
gestorben.