Kekulé: Pauschale Quarantäne für Kontaktpersonen abschaffen

Berlin (dpa) - Für den Fall von rapide ansteigenden Infektionszahlen
in der Omikron-Welle hat der Virologe Alexander Kekulé die
Möglichkeit in den Raum gestellt, die Nachverfolgung und Quarantäne
von symptomfreien Kontaktpersonen abzuschaffen. Seinen Überlegungen
nach sollten Menschen mit Symptomen und bestätigten Infektionen
weiterhin konsequent isoliert werden, wie er am Dienstag bei MDR
Aktuell darlegte. Kekulé bezeichnete es mit Blick auf eine Situation
mit sehr hohen Fallzahlen aber als «völlig ausgeschlossen, dass das
Gesundheitsamt alle Kontaktpersonen dann identifiziert». Da würde er
«ernsthaft die Möglichkeit ins Auge fassen», die Nachverfolgung
aufzugeben.

Bund und Länder hatten am vergangenen Freitag vereinbart, die
Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung für Infizierte zu
verkürzen, damit wichtige Bereiche der Grundversorgung bei einer
rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante nicht zusammenbrechen.
Demnach müssen Kontaktpersonen gar nicht mehr in Quarantäne, wenn sie
eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft
und genesen oder frisch genesen sind. Als «frisch» gilt ein Zeitraum
von bis zu drei Monaten.

Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach
zehn Tagen enden. Nach sieben Tagen kann man sich mit PCR- oder
Antigentest freitesten lassen. Für Schülerinnen und Schüler sowie
Kita-Kinder kann die Quarantäne als Kontaktperson bereits nach fünf
Tagen durch einen Negativtest beendet werden.