Corona: Digitalministerin Hüskens für Beendigung des Luca-Vertrags

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Digitalministerin Lydia Hüskens
(FDP) hat sich dafür ausgesprochen, die Zusammenarbeit des Landes mit
dem privaten Anbieter der Luca-App zu beenden. Zwar sei grundsätzlich
das Gesundheitsministerium für das Thema zuständig. «Wir würden abe
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empfehlen, den Vertrag zu kündigen, weil mit der Corona-Warn-App eine
staatlich finanzierte App vorhanden ist, die Funktionalitäten analog
zur Luca-App bietet», sagte Hüskens am Dienstag auf Anfrage.

Die mit der Luca-App erwarteten Erleichterungen für die
Gesundheitsämter seien «nicht in dem Umfang eingetreten, wie man es
sich erhofft hat», sagte Hüskens. Das Gesundheitsministerium will in
den nächsten Wochen Gespräche mit den Ländern führen, die die
Luca-App bisher genutzt haben, und eine Entscheidung abstimmen.

Die Luca-App soll dabei helfen, Corona-Kontakte nachzuverfolgen. Die
Software digitalisiert die Kontaktdaten, die Besucher beim Check-in
in Restaurants oder auch Veranstaltungsstätten erfassen. Das soll den
Betreibern der Einrichtungen helfen, die gesetzlich vorgeschriebene
Erfassung der Besucher zu erledigen. Der einjährige Vertrag des
Landes mit dem Software-Anbieter umfasst ein Gesamtvolumen in Höhe
von rund 997 000 Euro und läuft Ende März aus.

Am Montag hatte bereits die Landtagsfraktion der Grünen die
Landesregierung aufgefordert, den Luca-Vertrag zu beenden.
Stattdessen solle auf die Corona-Warn-App «als alleinige App zur
schnellen Warnung und Nachverfolgung von Kontakten» gesetzt werden.